Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Welche Geschenke tauschen Neusser um?

Büchergesc­henke werden zunehmend weniger, Schmuckstü­cke immer noch häufig umgetausch­t.

- VON LEA HENSEN

NEUSS Die Weihnachts­tage liegen zwei Tage zurück, und die Kundschaft steht in den Geschäften der Neusser Innenstadt wieder Schlange. Vorbereitu­ngen für Silvester stehen an. Und so manch einer legt das Weihnachts­geschenk zurück auf den Ladentisch. Das Umtauschge­schäft ist seit Mittwoch eröffnet.

Hans Blicken steht an der Kasse der Mayerschen Buchhandlu­ng, in seinen Händen gefaltetes Geschenkpa­pier, darin ein Buch. „Meine Frau hat den Roman schon gelesen“, sagt der 80-Jährige. Und habe einen Gegenvorsc­hlag gemacht: Im Februar erscheint die Fortsetzun­g der Geschichte, Blinker tauscht deswegen Ware gegen Gutschrift. Buchhändle­rin Alexandra Hall hat den Überblick über das Umtauschge­schäft der letzten Jahre. „Das hält sich zunehmend in Grenzen“, sagt sie: „In Zeiten von AmazonWuns­chlisten wissen die meisten ja, was sie kaufen müssen.“Dennoch seien gerade bei Büchern einige Notfall-Geschenke dabei, an Leute, die eigentlich nicht gerne lesen. Ein Umtausch sei auch bei Vorlage des Kassenbons immer ein Fall von Kulanz, weist sie darauf hin.

Mehr Kundenandr­ang herrscht bei Galeria Kaufhof. Schmuck und Parfüm gehören zu den Klassikern des Umtauschge­schäfts. Monique Vorberg arbeitet im Erdgeschos­s als Store-Managerin der Schmuckmar­ke Pandora. „50 Prozent der Kunden, die am Mittwoch bei uns waren, wollten ein Geschenk umtauschen“, sagt sie. Am Donnerstag seien das schon weniger gewesen. „Die meisten tauschen ihr Schmuck-Geschenk um in eine andere Größe oder in ein anderes Modell“, sagt sie. Die wenigsten würden sich rein aus Geschmacks­gründen zur Rückgabe entscheide­n. Bei der Mutter von Jacqueline Joswig trifft aber genau das zu. „Sie hat mir an Heiligaben­d direkt gesagt, dass ihr die Uhr nicht gefällt“, sagt Joswig: „Ehrlichkei­t ist immer besser, als ein Ge- schenk verstauben zu lassen.“Auch Claudia Hüttinger aus Meerbusch bewahrt stets den Kassenbon auf. Sie gibt Morgenmant­el und Schlafanzu­g – Geschenke an ihren Mann – zurück. „Es kann ja immer mal passieren, dass etwas nicht gefällt oder nicht passt“, sagt sie.

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ARCHIV-FOTO: F. KRAUFMANN Damit ein Geschenk zurückgege­ben werden kann, braucht es Ehrlichkei­t und den Kassenbon.

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