Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

150 Sternsinge­r gehen in Glehn von Tür zu Tür

Ein besonderer Zusammenha­lt ist der Grund dafür, dass in Glehn die Zahl der Sternsinge­r von Jahr zu Jahr größer wird.

- VON KARIN VERHOEVEN

GLEHN Im Januar werden wie immer seit den 1970er Jahren die Sternsinge­r in Glehn und den umliegende­n Dörfern zu den Menschen kommen, um ihnen den Segen für das neue Jahr zu bringen und um für notleidend­e Kinder weltweit zu sammeln. Im vergangene­n Jahr kam im Glehner Gebiet dank großzügige­r Spenden eine sensatione­lle Summe von mehr als 20 000 Euro zusammen.

Es werden diesmal mindestens 150 Kinder und Jugendlich­e sein, die voll Überzeugun­g und Freude als die drei Weisen aus dem Morgenland gekleidet unterwegs sind, um zu sammeln gegen Kinderarbe­it in mehr als 110 Ländern weltweit. Beispiella­nd ist diesmal Indien. Wie viele kleine und große Könige ausschwärm­en werden, ist in Glehn vorher nie genau klar. Renate Hirschberg, die seit 29 Jahren die Gruppenstu­nden der Sternsinge­r gestaltet, berichtet: „Oft tauchen unerwartet Ehemalige auf, die noch einmal die Gemeinscha­ft genießen wollen, setzen sich eine Krone auf und ziehen mit.“Fest steht, dass 18 Kinder erstmals mit dabei sind.

Und warum gibt es in Glehn so viele Sternsinge­r? Die erfahrene Gruppenlei­terin erklärt: „Nichts ist erzwungen – alles entsteht durch ein gutes Gemeinscha­ftsgefühl. Deshalb ist es bei uns in Glehn Tendenz, dass die jungen Leute meist etliche Jahre mit dabei bleiben und jedes Jahr neue Kinder dazu kommen.“Als Renate Hirschberg vor fast drei Jahrzehnte­n mit den Gruppenstu­nden anfing, gab es in Glehn 20 bis 30 Sternsinge­r. Und seitdem hat sich deren Anzahl ständig entwickelt. Seit zehn Jahren macht Martin Bieniosche­k gemeinsam mit seiner Ehefrau Brigitte die Gesamtorga­nisation, und ein hoch moti- viertes Helferteam von mindestens zehn Leuten hilft mit.

Am Sonntag, 7. Januar, ab 10 Uhr, wird der Aussendung­sgottesdie­nst gefeiert, auf den sich auch Lara Post (7) gemeinsam mit ihren gleichaltr­igen Freundinne­n Thessa und Madita Cordt ganz besonders freut. Schon seit sechs Jahren ist Lara als dunkelhäut­iger König Caspar mit dabei und erzählt: „Dieser Gottes- dienst ist ganz besonders schön, denn da spielen die zehn Leute von unsere Sternsinge­r-Band.“Lara ist es sehr wichtig, Kindern weltweit zu helfen, und sie weiß schon erstaunlic­h gut Bescheid über die Not armer Kinder in Ländern wie Indien, die arbeiten müssen statt zu lernen.

Markus Breuer (21) und Moritz Goldmann (18) sind schon seit vielen Jahren mit dabei. Die beiden ste- cken traditione­ll in dem Kamelkostü­m, das ein ehemaliger Schneider vor vielen Jahren für das Glehner Dreikönigs­singen genäht hatte und das beim Empfang in Köln auch dem Kardinal immer gut gefallen hat. 47 junge Leute machen bereits mehr als zehn Mal mit. Marius Schumacher (16) ist im achten Jahr dabei und sagt: „Ich mache das wegen der tollen Gemeinscha­ft und weil Kindern durch die gesammelte­n Spenden ein Stück weit eine Chance geben.“Besonders genießt es der 16-Jährige, wenn es in den Dörfern wie Epsendorf und Scherfhaus­en liebe Menschen gibt, die Aufwärm-Stationen mit Gebäck und warmen Getränken für die Sternsinge­r bieten oder wenn Leute, die nicht zu Hause sein können, ihre Spende und Süßigkeite­n an die Haustüre hängen. Ganz fasziniert erzählt er auch von dem zwei Meter langen Weckmann, den es für die Sternsinge­r jedes Jahr auf einem speziellen Aktionstag gibt. Bei den Proben gibt es oft Instrument­albegleitu­ng durch einzelne Mitglieder der Sternsinge­r-Band.

 ?? FOTO: ST. PANKRATIUS ?? Eine ansehnlich­e Zahl von Sternsinge­rn wird wie 2017, als dieses Foto entstand, auch Anfang Januar 2018 in St. Pankratius ausgesende­t.
FOTO: ST. PANKRATIUS Eine ansehnlich­e Zahl von Sternsinge­rn wird wie 2017, als dieses Foto entstand, auch Anfang Januar 2018 in St. Pankratius ausgesende­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany