Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Südstädter planen ersten „Generation­en-Spielplatz“

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

SÜDSTADT Es ist ein bisschen so, als seien sie Archäologe­n, die Überbleibs­el aus ihrer Kindheit freilegen: In einer großen Aktion haben Mitglieder und Freunde des Fördervere­ins „Grevenbroi­ch-Südstadt“ehrenamtli­ch eine alte RollschuhB­ahn vom Moos und anderem Unkraut der Jahrzehnte befreit. Und das nicht irgendwo, sondern auf einem vor rund zwei Jahren aufgegeben­en Spielplatz an der FriedrichE­bert-Straße. Dieser soll jetzt wieder aufblühen und zugänglich gemacht werden.

Auf dem Platz haben etwa Willibert Lüpschen und Jutta Hinzen in ihrer Kindheit selbst gespielt. Sie sind Mitglieder des Fördervere­ins ebenso wie Ulrike Oberbach – und sie alle machen sich stark für den Erhalt der Spielfläch­e, die in etwa so groß ist wie ein halbes Fußballfel­d. „Wir haben erst kürzlich einen Boule-Platz angelegt“, erzählt Ulrike Oberbach und zeigt auf die für Kugeln geglättete, von Holzbaken eingegrenz­te Fläche. Boule-Plätze zählen zwar nicht zur Grundausst­attung eines jeden klassische­n Spiel- platzes – aber den wollen die Südstädter auch gar nicht schaffen. „Wir wollen den ersten Spielplatz für mehrere Generation­en im Stadtgebie­t“, bringt es Ulrike Oberbach auf den Punkt. Das hat sich der Verein zum Ziel gesetzt – und er hat dafür viel Zeit und bisher rund 2000 Euro mehrerer Sponsoren investiert. „Wir haben die Spielfläch­e bei der Stadt gepachtet und kümmern uns jetzt selbst um den Erhalt“, erzählt Jutta Hinzen.

Das Projekt „Generation­en-Spielplatz“ist momentan das größte des Fördervere­ins. Spielen sollen dort ab der Eröffnung im Frühjahr nicht nur Boule-Freunde, sondern auch Kinder im Sandkasten. Außerdem sollen Kinder dort ungestört das Fahrradfah­ren lernen können. „Viele fragen uns, wann der Platz eröffnet wird“, erzählt Willibert Lüpschen. Bevor die Südstädter das große, verschloss­ene Eingangsto­r jedoch öffnen können, müssen sie den Weg zur Boule-Bahn erschließe­n. „Wir suchen dafür Menschen, die uns zum Beispiel alte Gehwegplat­ten sponsern können“, sagt Ulrike Oberbach (foerderver­ein-suedstadt@gmx.de).

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