Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Südstädter planen ersten „Generationen-Spielplatz“
SÜDSTADT Es ist ein bisschen so, als seien sie Archäologen, die Überbleibsel aus ihrer Kindheit freilegen: In einer großen Aktion haben Mitglieder und Freunde des Fördervereins „Grevenbroich-Südstadt“ehrenamtlich eine alte RollschuhBahn vom Moos und anderem Unkraut der Jahrzehnte befreit. Und das nicht irgendwo, sondern auf einem vor rund zwei Jahren aufgegebenen Spielplatz an der FriedrichEbert-Straße. Dieser soll jetzt wieder aufblühen und zugänglich gemacht werden.
Auf dem Platz haben etwa Willibert Lüpschen und Jutta Hinzen in ihrer Kindheit selbst gespielt. Sie sind Mitglieder des Fördervereins ebenso wie Ulrike Oberbach – und sie alle machen sich stark für den Erhalt der Spielfläche, die in etwa so groß ist wie ein halbes Fußballfeld. „Wir haben erst kürzlich einen Boule-Platz angelegt“, erzählt Ulrike Oberbach und zeigt auf die für Kugeln geglättete, von Holzbaken eingegrenzte Fläche. Boule-Plätze zählen zwar nicht zur Grundausstattung eines jeden klassischen Spiel- platzes – aber den wollen die Südstädter auch gar nicht schaffen. „Wir wollen den ersten Spielplatz für mehrere Generationen im Stadtgebiet“, bringt es Ulrike Oberbach auf den Punkt. Das hat sich der Verein zum Ziel gesetzt – und er hat dafür viel Zeit und bisher rund 2000 Euro mehrerer Sponsoren investiert. „Wir haben die Spielfläche bei der Stadt gepachtet und kümmern uns jetzt selbst um den Erhalt“, erzählt Jutta Hinzen.
Das Projekt „Generationen-Spielplatz“ist momentan das größte des Fördervereins. Spielen sollen dort ab der Eröffnung im Frühjahr nicht nur Boule-Freunde, sondern auch Kinder im Sandkasten. Außerdem sollen Kinder dort ungestört das Fahrradfahren lernen können. „Viele fragen uns, wann der Platz eröffnet wird“, erzählt Willibert Lüpschen. Bevor die Südstädter das große, verschlossene Eingangstor jedoch öffnen können, müssen sie den Weg zur Boule-Bahn erschließen. „Wir suchen dafür Menschen, die uns zum Beispiel alte Gehwegplatten sponsern können“, sagt Ulrike Oberbach (foerderverein-suedstadt@gmx.de).