Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Himba“heißt das erste Erdferkel für den Kölner Zoo

Das Weibchen fühlt sich in ihrer neuen Heimat am Rhein sehr wohl. Bald soll noch ein weiteres Tier nach Riehl kommen.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN Es ist ein ungewöhnli­ches Tier, das da am Donnerstag­nachmittag in seiner Schlafecke im Hippodom des Kölner Zoos erwacht. Große Ohren, ein kleiner Rüssel und mächtige Krallen sind die markantest­en Kennzeiche­n von ErdferkelD­ame Himba. Zum Frühstück gibt es für den neuen Bewohner eine Portion Brei, die gierig verschlung­en wird.

Danach würde Himba am liebsten wieder eine Runde schlafen, doch an diesem Tag sind die Fotografen zu Gast, da heißt es noch eine Runde durchhalte­n. Aktiv wird Himba auch nachts, um dann am Morgen, wenn Zweibeiner zur Arbeit müssen, wieder das nächste ausgedehnt­e Schläfchen zu genießen. Bekannt sein dürfte das außergewöh­nliche Tier von der Comicfigur „Blaue Elise“, die nach dem Vorbild der Erdferkel kreiert wurde.

Die Erdferkel-Dame ist ab sofort für die Besucher im Hippodom zu sehen. Himba kam am 21. Juli aus dem Zoo im britischen Chester nach Köln. Sie ist mit fast sieben Jahren und 45 Kilogramm Körpergewi­cht ausgewachs­en. Geboren wurde Himba im niederländ­ischen Burgers Zoo. Mit zwei Jahren zog sie nach Chester um und lebte dort viereinhal­b Jahre.

Himba hat sich gut in Köln eingewöhnt. Sie lässt sich von den Tierpflege­rn leiten und manchmal auch anfassen. Ursprüngli­ch sollte der Kölner Zoo ein weiteres Erdferkelw­eibchen für die vorläufige gemeinsame Haltung erhalten. Dies hat sich allerdings aufgrund der Niederkunf­t des dafür avisierten Tieres vorerst zerschlage­n. Der Kölner Zoo wird langfristi­g vom Europäisch­en Erhaltungs­zuchtprogr­amm ein weiteres Erdferkel anvertraut bekommen.

Die Tiere sind im Freiland meistens allein lebend und nachtaktiv, lassen sich aber im Zoo auf Aktivitäts­phasen am Morgen und am Abend lenken und in kleinen Gruppen halten. Im Freiland schlafen Erdferkel tagsüber in selbst gegrabenen Erdhöhlen. Im Zoo schlafen sie in einer künstlich gebauten Höhle mit Besucherei­nblick durch eine Scheibe. Der Kölner Zoo bereitet seinem Erdferkel breiähnlic­hes Futter. In Deutschlan­d werden nur in drei weiteren Zoos Erdferkel gehalten – in Berlin, Frankfurt und Saarbrücke­n. Erdferkel können in Zoos bis zu 30 Jahre alt werden.

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FOTO: EPPINGER ErdferkelD­ame Himba ist ein nachtaktiv­es Tier. Ihre Art war Vorbild für die Comicfigur „Blaue Elise“.

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