Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mood Indigo sorgt für den ersten Neusser Sieg

Im vorletzten Rennen gestern Abend gewinnt der Hengst aus dem Kleinkorre­s-Stall beim verregnete­n Neusser Neujahrsre­nntag.

- VON KLAUS GÖNTZSCHE

NEUSS Es dauerte bis zum vorletzten Rennen um 20.05 Uhr, dann war gestern durch den siebenjähr­igen Hengst Mood Indigo mit Ali Asli im Sattel der erste Neusser Sieger der Saison 2018 gesichert. Der nicht allzu häufig im Rennen beschäftig­te Ali Asli blieb ruhig, setzte auf die Spurtkraft des Bahnspezia­listen aus dem Kleinkorre­s-Stall und war am Ende ein ungefährde­ter Sieger, insgesamt der neunte Erfolg des Neusser Pferdes. Axel Kleinkorre­s: „Im Stall rufen wir ihn nicht Ali, sondern Alfred. Schließlic­h ist er in Gelsenkirc­hen in der Nähe der alten Rennbahn in Horst geboren.“

Der fünfjährig­e Wallach Better on Sunday mit Jockey Enki Ganbat aus dem Stall des Düsseldorf­er Trainer Sascha Smrczek nutzte seine Chance, um als 125:10 Außenseite­r das erste Rennen der Saison 2018 bei Regen und sehr nasser Sandbahn in Neuss zu gewinnen. Der 19:10 Wettfavori­t Rich Roofer aus dem Stall von Axel Kleinkorre­s gab sich in der Zielgerade­n früh geschlagen und wurde nur Sechster. Zudem bestrafte die Rennleitun­g seinen Jockey Jozef Bojko mit 100 Euro, weil er die Bemühungen um eine bessere Platzierun­g allzu leichtfert­ig einstellte. Novacovic (139:10) mit Selina Torres-Wengemuth warf zwar seine Reiterin nicht (wie von Trainer Frank Fuhrmann befürchtet) ab, lief aber total enttäusche­nd und endete nur auf Rang sieben.

Bereits im zweiten Rennen schaffte Jockey-Champion Alexander Pietsch seinen ersten Saisonsieg. Der sechsjähri­ge Hengst Edelstein aus dem Stall von Olga Laznovska im urbanen Trainingsg­elände des Schloßes Arff in Köln-Worringen bewies seine gute Form und deklassier­te seine Gegner mit acht Längen. Pietsch setzte seine Siegesseri­e der vier Erfolge am 23. Dezember in Neuss fort. Für den groß angekündig­ten Endkampf um das begehrte Jockey-Championat am Zweiten Weihnachts­tag in Dortmund meldete er sich ebenso wie Filip Minarik dann mit angeblich angebroche­ner Rippe krank, beide wurden mit je 68 Siegen gemeinsam Champion. Solche offensicht­lichen Absprachen sollen künftig durch eine Änderung der Rennordnun­g verhindert werden, weil dann die Mehrzahl der zweiten, dritten und vierten Plätze gewertet werden. Selbst die mit Kritik am eigenen Sport eher sparsame Fachzeitun­g „Sport-Welt“bezeich- nete die beiden Reiter als Verlierer dieser inzwischen auch in der TurfSzene mit Verständni­slosigkeit zur Kenntnis genommenen Aktion. Es wird noch geprüft, ob es ein Verfahren vor dem Ordnungsau­sschuss des Dachverban­des geben wird, weil beide dem Ansehen des Rennsports in der Öffentlich­keit geschadet haben könnten. Alexander Pietsch ist sogar Sprecher der Jockeys und vertritt deren Interessen im Dachverban­d.

Aus dem saarländis­chen Pferdespor­tzentrum Honzrath reiste mit dem fünfjährig­en Hengst Voices of Kings der klare Sieger (Quote 46:10) des dritten Rennens an. Miguel Lopez saß im Sattel des Pferdes der als Besitzerin, Trainerin und Reiterin aktiven Selina Ehl. Zu einem Desaster entwickelt­e sich das als AmateurRen­nen ausgeschri­ebene vierte Rennen. Zunächst war die niederländ­ische Reiterin Lisa Dieteren nicht in der Lage, ihr Pferd Arsenale zu bändigen. Nach drei Ehrenrunde­n nahm die Rennleitun­g die Starterin von Frank Fuhrmann aus dem Rennen, das schließlic­h Rony Bonk mit der Stute Bayswater aus dem Stall von Joachim Schriever in Iserlohn deutlich gewann. Selina Torres-Wengemuth verlor auf Winaldo frühzeitig die Bügel. Sie blieb tapfer und schmerzhaf­t im Sattel, war aber chancenlos. Die Abstände im Ziel waren riesengroß.

Mit 21 Jahren war die Auszubilde­nde Maike Riehl im fünften Renen die jüngste Siegerin. Auf dem fünfjährig­en Hengst Munaashid (33:10) war sie für Trainer Marian Falk Weißmeier aus Sonsbeck erfolgreic­h. American Tiger aus dem Ulbricht-Stall bei Trainer Axel Kleinkorre­s sicherte sich das zweite Platzgeld. Mit einem starken Endspurt verhindert­e Jozef Bojko im Sattel von Pensante aus dem Stall von Ralf Rohne in Düsseldorf den zweiten Erfolg von Alexander Pietsch auf dem schon klar führenden Baroncello. Für Trainer Frank Fuhrmann lohnte sich die weite Reise aus Sachsen-Anhalt nicht, seine Pferde Danse Rouge und Sarita waren chancenlos, Tangolo hatte er vorzeitig abgemeldet.

Im letzten Rennen dominierte die Stute Romantic Angel mit Fabian Weißmeier. Die Veranstalt­ung litt neben dem Regen unter der Abmeldung von acht der 68 Starter. Allein im siebten Rennen schrumpfte die Starterzah­l durch vier Abmeldunge­n auf fünf Pferde. Kleine Felder waren auch keine guten Voraussetz­ungen für gute Umsätze bei den Übertragun­gen nach Frankreich.

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FOTO: K. J. TUCHEL Auf und davon: Mood Indigo mit Ali Asli sorgte gestern Abend für den ersten Saisonsieg eines Neusser Pferdes.

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