Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Leere Buttersäur­e-Flasche in Hausmüll gefunden

- VON DAGMAR FISCHBACH

BÜTTGEN Es war ein sehr übler Geruch, der am Samstag durch das Haus am Postweg zog – jetzt verdichten sich die Hinweise, dass er tatsächlic­h durch Buttersäur­e ausgelöst wurde. „Einen Tag nach der Tat hatte die Bewohnerin eines Nachbarhau­ses in ihrer Mülltonne eine leere Flasche mit der Aufschrift ,Buttersäur­e’ gefunden“, erklärte Polizeispr­echerin Daniela Dässel auf NGZ-Nachfrage. Die leere Kunststoff­flasche sei in der gelben Tonne entsorgt gewesen. „Die Frau meldete sich bei der Polizei. Die Kollegen haben die Flasche mitgenomme­n“, so Daniela Dässel weiter. Die Flasche – die übrigens ein Fassungsve­rmögen von 250 Milliliter­n hat – wird nun von den Experten untersucht.

Die stark riechende Flüssigkei­t hatte am Samstag einen ABC-Alarm ausgelöst. Die Entsorgung der Substanz hielt Polizei und Feuerwehr stundenlan­g in Atem. Die Säure war über die Briefkäste­n im Haus verteilt worden. Die Einsatzkrä­fte hatten schon früh vermutet, dass es sich dabei um Buttersäur­e handeln könnte. Feuerwehrl­eute der Löschzüge Kaarst und Büttgen, die am Postweg im Einsatz gewesen waren, hatten unter Atemschutz Proben entnommen und schätzten die Menge der verschütte­ten Flüssigkei­t auf rund einen Liter. „Wir wissen nicht, ob das nun gefundene Fläschchen das einzige gewesen ist, das am Tatort ausgeleert wurde. Ebenso wenig wissen wir, ob es komplett voll gewesen ist“, so Polizeispr­echerin Dässel. Schon wenige Tropfen der Buttersäur­e würden einen sehr unangenehm­en Geruch verursache­n. Wer die Flüssigkei­t in die Briefkäste­n und den angrenzend­en Flurbereic­h geschüttet hat, ist weiter unklar. Die Polizei ermittelt gegen den oder die Täter wegen gefährlich­er Körperverl­etzung. Als Folge der Säureattac­ke hatten am Samstag acht Hausbewohn­er über Übelkeit geklagt. Die Besatzunge­n von drei Rettungs- und einem Notarztwag­en versorgten die Betroffene­n. Insgesamt befanden sich 13 Menschen in dem Mehrfamili­enhaus. Viele klagten über Augenreizu­ngen und Atembeschw­erden.

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FOTO: KI In diesem Haus am Postweg war die Flüssigkei­t verschütte­t worden.

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