Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der Bahnhof wird zum Mobilitäts­zentrum

Bahn, Bus, Fahrrad – der Dormagener Bahnhof ist ein Verkehrskn­otenpunkt, der von vielen Pendlern genutzt wird. Zwei Aufladesta­tionen für E-Autos und E-Bikes komplettie­ren das Angebot.

- VON CARINA WERNIG

HORREM Wer Regionalzü­ge und SBahnen vom und zum Dormagener Bahnhof nutzt, möchte den Anschluss gewährleis­tet wissen, um mobil zu bleiben. Das Auto stellen Pendler auf dem Park- & Ride-Platz zwischen Friedenstr­aße und Zonser Straße ab, der Parkplatz auf dem Willy-Brandt-Platz neben dem Busbahnhof ist eher für Kurzzeitpa­rker gedacht – die wenigen Stellplätz­e, auf denen das Auto länger stehen bleiben kann, sind morgens schnell gefüllt. Daher steigen viele Dormagener Pendler auf das Rad um, das sie in der Ende 2014 eröffneten Radstation am Bahnhof unterstell­en.

Dabei gibt es immer noch einige Fahrradfah­rer, die ihr Rad „wild“einfach am Geländer zur Unterführu­ng abschließe­n, wo es die Passanten stört und gerade Ältere zu einem Umweg zwingt. Dagegen möchten die Betreiber der Radstation mit 360 Plätzen, der Caritasver­band RheinKreis Neuss zusammen mit der SVGD, dem Betreiber des BahnhofsKu­ndenzenrum­s, vorgehen. Immer wieder werden die Wildparker mit Zetteln auf die nahe Radstation neben dem Bahnhof hingewiese­n, die zu 60 bis 65 Prozent ausgelaste­t ist. „Da ist noch Luft nach oben“, sagte Heinz Ammertmann, seit einem Jahr Leiter der drei Radstation­en in Dormagen, Neuss und Grevenbroi­ch. Dabei ist die Jahresmiet­e mit 70 Euro ebenso moderat wie die Monatskart­e für sieben Euro und der Tagespreis von 0,70 Euro.

Einen Mobilitäts­schub machte Dormagen durch die seit 2012 im Stadtgebie­t angebotene­n Elektrotan­kstellen für E-Autos und E-Bikes der Energiever­sorgung Dormagen (evd). Immer mehr E-Bikes sind im Einsatz in Dormagen, das zeigt die Nachfrage nach Aufladesta­tionen. Die akkubetrie­benen Elektromot­oren der Räder können in den abschließb­aren Fächern kostenlos aufgeladen werden, wovon die Radler regen Gebrauch machen, wäh- rend sie einkaufen oder andere Dinge erledigen. Grundsätzl­ich können E-Bikes an jeder Steckdose aufgeladen werden.

Vier evd-Ladestatio­nen für E-Bikes sind inzwischen in Dormagen entstanden: Die erste wurde bereits im Sommer 2012 in Zons in der Nähe des beliebten Fahrradweg­s am Rhein, am Rheintor-Parkplatz, aufgestell­t, so dass die Radler während eines Bummels durch Zons ihr E-Bike in einem der sechs Fächer aufladen können. Darauf folgten Ladestatio­nen in der Innenstadt neben dem Historisch­en Rathaus seit Frühjahr 2014 (acht Ladefächer), am Dormagener Bahnhof neben der Radstation seit Herbst 2014 (24 Fächer) und seit 2015 im Gebäude des Hit-Marktes an der Lübecker Straße im Gewerbegeb­iet Top West (zwölf Fächer).

Etwas länger als ein Spaziergan­g dauert die Ladezeit bei Elektroaut­os, zum Beispiel über nacht in der eigenen Garage. Aber auch für das Aufladen „unterwegs“gibt es am Bahnhof und an der evd-Zentrale an der Mathias-Giesen-Straße Ladesäulen für Elektroaut­os. Mit einer persönlich­en Tankkarte der evd können Kunden kostenlos an der Mathias-Giesen-Straße „nachtanken“. Auch evd-Mitarbeite­r fahren diese umweltfreu­ndlichen Autos bei ihren Terminen.

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