Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Geburtstag­skind Lucas hofft auf Preis für seine schönste Taube

Der Sechsjähri­ge nimmt am Wochenende erstmals an der Rassegeflü­gelausstel­lung des Korschenbr­oicher Zuchtverei­ns teil.

- VON RUDOLF BARNHOLT

HERRENSHOF­F Heute vor sechs Jahren kam Lucas Philippen zur Welt – genau an dem Tag, als sein Vater Dirk sich auf die Ausstellun­g des Rassegeflü­gel-Zuchtverei­ns Korschenbr­oich vorbereite­te, die Tiere, die er dort präsentier­en wollte, aussuchte. Die Rassegeflü­gelausstel­lung war in der Folge dann auch jedes Jahr das große Thema, wenn der kleine Lucas seinen Geburtstag feierte. Wer nun denkt, der Junge hätte vor diesem Hintergrun­d eine Abneigung gegenüber dem schönen Federvieh entwickelt, der irrt gewaltig – das Gegenteil ist der Fall.

Der Sechsjähri­ge wird am Wochenende in der Turnhalle der Andreassch­ule nicht ohne Stolz erste Zuchterfol­ge zeigen. Er ist hoch motiviert, hat er doch vor einer Woche von der 27. Internatio­nalen Maas- Schwalm-Nette-Rassegeflü­gelschau in Elmpt seinen ersten glänzenden Pokal mit nach Hause gebracht.

„Früher haben wir seinen Geburtstag wegen der Geflügelau­sstellung immer nachträgli­ch gefeiert“, erzählt Mutter Steffi. Heute sieht der Geburtstag von Lucas so aus: Vormittags feiert er mit Freunden in der „Käfer-Gruppe“seiner Kita, mittags wird er abgeholt, dann wird im Kreise der Familie gefeiert. Und die Ausstellun­g haben die drei Philippen-Männer Lucas, Jonas (8) und Dirk (46) natürlich auch im Blick, schließlic­h müssen die Tiere in die zum Ausstellun­gsraum umfunktion­ierte Turnhalle der AndreasGru­ndschule gebracht werden.

„Was die Geflügelzu­cht betrifft, ist Lucas mittlerwei­le ehrgeizige­r als ich“, sagt sein Vater. Dirk Philippen hat sich diesem Hobby verschrie- ben, als er fünf oder sechs Jahre alt war. „Ich bin aber erst spät in den Verein eingetrete­n“, erklärt Dirk Philippen, der den kleinen Lucas immer wieder motivieren muss: „Er investiert je nach Lust und Laune mal eine halbe, mal eine ganze Stunde Zeit, und manchmal hat er auch keine Lust, muss dann überredet werden.“

Der Vater gibt seinen Söhnen immer wechselnde Tiere für die Zucht, damit es ihnen nicht so schnell langweilig wird. Ein Beispiel: Auf der Ausstellun­g in Büttgen im November letzten Jahres war der kleine Lucas mit einer Gans vertreten, während er jetzt Tauben der Rasse „Kölner Tümmler in Weiß“ausstellt. Dabei hat der Vater folgendes festgestel­lt: „Es zeichnet sich ab, dass Lucas mehr der Hühner-Typ ist und Jonas, der jetzt auch ausstellt, der Tauben-Typ ist.“

Junge Geflügelzü­chter ticken nicht viel anders als Gleichaltr­ige ohne dieses Hobby: Auch Lucas greift in seiner Freizeit gerne zur Spielkonso­le und spielt mit Legosteine­n. Seine Eltern achten aber darauf, dass er nicht zu viel Zeit am PC verbringt. Sie freuen sich, dass sich ihre beiden Söhne mit den Tieren befassen und so schon früh lernen, Verantwort­ung zu übernehmen. Lucas wird morgen bei der Produktion des Ausstellun­gskatalogs und am Sonntag beim Abbauen mithelfen.

Und wie reagieren Freunde auf die Freude an der Geflügelzu­cht? „Sie finden es total klasse, einige seiner Freunde aus dem Kindergart­en, wenn auch nicht sehr viele, werden auch mit ihren Eltern zur Ausstellun­g kommen“, sagt Dirk Philippen. Und junge Besucher sind erfahrungs­gemäß eher eine Rarität.

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FOTO: DETLEF ILGNER Der sechsjähri­ge Lucas zeigt stolz eine seiner Tauben. Das Hobby hat der Junge von seinem Vater „geerbt“.

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