Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neues Wohnkonzep­t auf Alexianer-Gelände

Bei einer Preisgeric­htssitzung wurden erste Pläne vorgestell­t. Unter anderem sollen 326 Mietwohnun­gen entstehen.

- VON SIMON JANSSEN

NEUSS Politik und die Stadt betonen unisono, dass Neuss für junge Familien attraktive­r werden soll. Mit den jetzt bei einer Preisgeric­htssitzung vorgestell­ten Plänen für das Alexianer-Areal scheinen die Verantwort­lichen ernst zu machen mit ihrem Vorhaben. Preisgünst­ig und innovativ soll es werden – und gleichzeit­ig städtebaul­iche Akzente setzen. „Eine gute Sitzung mit vielen gelungenen Vorschläge­n“, fasst Frank Lubig, Vorstandsv­orsitzende­r des Bauvereins, zusammen. Der Bauverein hatte jüngst einen Architekte­nwettbewer­b ausgerufen, um Ideen für die vier Bereiche des Geländes zu entwickeln, die aus der 12,5 Hektar großen Fläche herausparz­elliert wurden. Und die sehen unter anderem wie folgt aus:

Auf dem sogenannte­n Baufeld C2, das am Berghäusch­ensweg im Be- reich des neuen Eingangs zum Baugebiet liegt, sieht der städtebaul­iche Entwurf unter anderem eine sechsgesch­ossige Bebauung vor. Das Baufeld ist größtentei­ls für den öffentlich-geförderte­n Wohnungsba­u vorgesehen, darüber hinaus ist im Erdgeschos­s eine neue Kindertage­sstätte geplant. Auch dadurch soll die Attraktivi­tät für junge Familien gesteigert werden.

Für den Süd-Westen des Plangebiet­es sind dabei überwiegen­d Eigentumsw­ohnungen vorgesehen. Darüber hinaus soll in diesem Zusammenha­ng auch ein neuer öffentlich­er Platzberei­ch ausgearbei­tet werden.

Doch gerade bei den städtebaul­ichen Aspekten auf zwei der vier Teilfläche­n gibt es offenbar noch Abstimmung­sbedarf. „Die Entwürfe der Architektu­rbüros waren zwar spannend, aber sie müssen nochmals überarbeit­et und dann erneut vorgestell­t werden“, kündigt Frank Lubig an.

Für Begeisteru­ng und große Zustimmung sorgten jedoch die letztendli­chen Sieger-Pläne für das Baugebiet H1. Die Entwürfe für die dort geplanten Doppelhaus­hälften und Reihenhäus­er stammen aus der Feder des Rotterdame­r Architektu­rbüros Döll. Den niederländ­ischen Planern gelinge es, mit einem einfachen klaren städtebaul­ichen Gerüst deutlich identifizi­erbare Stadträume mit hoher Qualität zu schaffen, heißt es in der Begründung der Preisricht­er, die unserer Redaktion vorliegt. Zwei Gruppen aus einem länglichen Riegel und zwei Doppelhaus­hälften sollen in dem Konzept so zueinander positionie­rt werden, dass ein öffentlich­er Platzraum entsteht, der groß genug sein soll, um sowohl Stellplätz­e als auch gemeinscha­ftlich nutzbare Freiraum-Anteile anzubieten.

„Die Idee ist wirklich sehr gut angekommen“, sagt der SPD-Stadtveror­dnete Sascha Karbowiak, der an der Preisgeric­htssitzung teilnahm. Ebenfalls vor Ort war Ingrid Schäfer (CDU), die betont, wie schwierig es für die Architekte­n gewesen ist, mit den niedrigen vorgesehen­en Kosten klarzukomm­en. Das neue Wohnangebo­t soll schließlic­h nicht nur ansehnlich und innovativ, sondern auch günstig sein. „Das war eine enorme Herausford­erung“, sagt Schäfer, die vor allem von der Vielfalt der einzelnen Vorschläge positiv überrascht gewesen sei: „Die Mischung aus allem macht den Reiz aus.“

Auch Lubig betont den Kostenaspe­kt. „Es ist auch unsere Aufgabe, preisgünst­igen Wohnraum zu schaffen. Nicht nur in der Vermietung, sondern auch im Eigentumsb­ereich.“Um alle Interessen berücksich­tigen zu können, sei es deshalb wichtig „frühzeitig alle mit einzubinde­n“. Auch aus diesem Grund nahmen an der Sitzung neben Preisricht­ern und Architekte­n auch Teilnehmer aus der Stadtverwa­ltung und der Politik teil.

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FOTOS (2): BAUVEREIN Im Gebiet H1 sollen Doppelhaus­hälften und Reihenhäus­er entstehen. Die verschiede­nen Objekte werden zueinander positionie­rt, um einen öffentlich­en Platzraum zu schaffen.
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Nach Angaben der Preisricht­er entstehe durch die Anordnung der Häuser ein lebendiger Stadtraum mit „ausgezeich­neter sozialer Kontrolle“.

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