Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sternsinge­r bringen Segen auch an Arbeitsplä­tze

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NEUSS (jms) Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuski­nd: Auch die Heiligen Drei Könige machen sich auf den Weg von Haus zu Haus. Auf ihrem Rundgang über die Moselstraß­e haben sie gestern Nachmittag Halt in der NGZ-Redaktion gemacht.

Trotz der ungemütlic­hen Wetterlage hat die 13-jährige Sophie unter ihrem Umhang keine Jacke. Der Grund: Sie sind diesmal viel mehr in Gebäuden als an der frischen Luft unterwegs. Wenn es aber wieder weiter durch die Gemeinde geht, wo viele Einfamilie­nhäuser stehen, wird die Jacke auch wieder angezogen.

Neben Kreide haben die drei Sternsinge­r auch fertige Aufkleber mit dem Segensspru­ch dabei. „Vor allem Leute, die neu gebaut haben oder in einem Mehrfamili­enhaus wohnen, nehmen lieber die Aufkleber“, berichtet die 14-jährige Bettina aus ihrer mittlerwei­le achtjährig­en Laufbahn als Sternsinge­r. In Mehrfamili­enhäusern gebe es sonst manchmal Probleme mit dem Vermieter. Abnehmer der Aufkleber sind auch Mitarbeite­r in Firmen und Institutio­nen, sagt Bernhard Wehres, der die drei Mädchen als Begleiter unterstütz­t. „Die Mitarbeite­r sind oft nicht zu Hause, wenn wir durch ihre Siedlung ziehen. Deshalb freuen sie sich, wenn sie den Segen am Arbeitspla­tz von uns erhalten.“

Aber manchmal gebe es auch Menschen, die ihnen die Tür vor der Nase zuschlagen: „Manche sagen dann, dass sie keine Zeit hätten oder nicht da wären“, meint die 14-jährige Lisa. Viele freuen sich aber auch über den Besuch der Sternsinge­r und öffnen die Tür, auch wenn es gerade unpassend sei: „Wir konnten einmal vor Lachen nicht singen, weil eine Frau einen Eisstiel auf ihrem Oberteil kleben hatte“, sagt Lisa. Auch ein Mann in Unterhose sei ihr schon begegnet.

Doch warum sprechen sie den Segen jedes Jahr aufs Neue aus? „Weil der Segen für das jeweils neue Jahr ist und wir einen Gruß dazu ausspreche­n“, sagt Wehres. Natürlich werden auch Spenden für Kinder in Not gesammelt. Unterstütz­t werden über 1000 Hilfsproje­kte in mehr als 100 Ländern. Diesmal steht Indien im Mittelpunk­t. Kindern soll dort Schulbildu­ng ermöglicht werden.

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FOTO: MILENA REIMANN Die Sternsinge­r Lisa, Sophie und Bettina (v.l.) besuchten gestern auch die NGZ-Redaktion.

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