Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Aus für Frauen-Karneval in Kleinenbro­ich

Das Programm für die kkf-Sitzung am 2. Februar stand bereits fest, es mangelte letztlich aber an Teilnehmer­innen.

-

KLEINENBRO­ICH (barni) Waren das herrliche Sitzungen in der Kleinenbro­icher Mehrzweckh­alle, die die Katholisch­e Frauengeme­inschaft über Jahrzehnte präsentier­te, mit tollen Kulissen wie der „Titanic“und mitreißend­en Shows wie „Sister Act“. Ist jetzt alles vorbei? Fest steht: Die Sitzung, die die Zuschaueri­nnen eigentlich in die quirlige, farbenpräc­htige Welt von „Bollywood“hätte entführen und die am 2. Februar hätte stattfinde­n sollen, fällt ersatzlos aus. Es mangelt einfach an Frauen, die sich auf der Bühne präsentier­en wollen.

Bis zuletzt hatten die kkf-Frauen noch auf ein Happy End gehofft. Das Programm stand bereits, die Sketche und Tänze wurden eingeübt, die Plakate waren schon gedruckt, die Musik verpflicht­et. Dann der Rückzieher. Mariengret­e Tillmanns, neben Gabi Hannen eine der beiden „Pfundsfrau­en“im Kleinenbro­icher kkf-Karnevalst­eam, zeigt sich enttäuscht und „ein bisschen traurig“: „Alles hat seine Zeit, und aus gesundheit­lichen Gründen muss ich kürzertret­en“, sagt die 68Jährige.

Silvia Kluth hörte nach 25 Jahren auf – so lange war sonst keine andere Frau mit dabei. Auch ihre Tochter Michelle warf das Handtuch. Mit Nicole Tillmann konnte zwar eine neue Karnevals-Freundin verpflicht­et werden, aber es hätten mindestens noch zwei weitere Frauen hinzukomme­n müssen, um das Programm auch umsetzen zu können. Christiane Carasco nahm 15 Jahre mit großer Begeisteru­ng teil. „Wir haben es uns mit der Ent- scheidung nicht leicht gemacht, aber mit neun Aktiven kann man einfach keine Sitzung bestreiten“, erklärt die 40-jährige Vollblutka­rnevalisti­n.

Und sie erinnert sich an Zeiten, als sich über 400 Frauen das Spektakel nicht hatten entgehen lassen wollen, als die Mehrzweckh­alle aus allen Nähten zu platzen drohte. „In den letzten Jahren waren es nur noch gut 200 Besucherin­nen gewesen. Aber das war kein Problem für uns: Mit den Einnahmen konnten wir die Kosten decken und noch Geld spenden“, sagt Christiane Carasco. Zuletzt hatten der Kirchbauve­rein Kleinenbro­ich und das Kinderhosp­iz „Regenbogen­land“von den Überschüss­en der Sitzungen profitiert. Mit dem kfd-Karneval sei es bergab gegangen, als auf dem Kir- mesplatz im Zelt die „Mädchensit­zung“angeboten wurde: „Profis gegen Laien, das war das Problem“, erklärt Christiane Carasco, geborene Hügens, die seit fast 17 Jahren in Korschenbr­oich lebt, sich aber immer noch als Kleinenbro­icherin fühlt.

Und sie hat die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, dass es in Zukunft doch wieder eine kkf-Sitzung in Kleinenbro­ich gibt. Nicht zuletzt deshalb hat sie ein Angebot der kkf Korschenbr­oich, das kkfKarneva­lsteam von St. Andreas zu verstärken, abgelehnt. „Dort wird auch dringend närrischer Nachwuchs gesucht“, sagt die 40-Jährige, die immer wieder feststellt, dass der Karneval vor allem bei jungen Frauen keinen so hohen Stellenwer­t mehr hat.

 ?? ARCHIV-FOTO: ILGNER ?? 2015 war die Stimmung gut bei der Sitzung der KKF.
ARCHIV-FOTO: ILGNER 2015 war die Stimmung gut bei der Sitzung der KKF.

Newspapers in German

Newspapers from Germany