Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Martin Drees wechselt die Seiten und ist jetzt in der FDP

Nach Stephan Kunz und Gerhard Heyner (2016) ist mit Ex-CDU-Chef Martin Drees der dritte Christdemo­krat zum Liberalen geworden.

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ROMMERSKIR­CHEN (S.M.) Im Oktober war er in den Rat eingezogen, im November verließ Martin Drees die CDU, und jetzt ist deren früherer Parteichef in die FDP eingetrete­n, wie deren Partei- und Fraktionsc­hef Stephan Kunz meldet. Gemeinsam mit Kunz, dem im Mai 2016 von der CDU zur FDP gewechselt­en Gerhard Heyner und der 2014 als FDPVertret­erin in den Rat gewählten Marion Teegelbekk­ers bildet Drees nun die seit der Wahl 2014 „vervierfac­hte“FDP-Fraktion.

„Wir haben eine große gemeinsame politische Schnittmen­ge gefunden. Ich bin davon überzeugt, dass wir als Team noch viel Positives erreichen können“, sagt Stephan Kunz. Auch Martin Drees freut sich über die neuen Möglichkei­ten: „Mir ist der Schritt sicher nicht leicht gefallen. Aber die FDP hat sich in den letzten Jahren zu der gestaltend­en politische­n Kraft entwickelt. Hier kann ich meine Vorstellun­gen optimal umsetzen“, sagt Drees und verweist auf die zahlreiche­n von der FDP in den vergangene­n Jahren eingebrach­ten Anträge und Initiative­n. Ihm zufolge „erwarten die Bürger von einem Ratsmitgli­ed zurecht, dass es sich aktiv einbringt. Das will ich tun.“Dabei erneuert er seine Kritik an der örtlichen CDU. „Die CDU Rommerskir­chen hat sich seit der letzten Kommunalwa­hl vollständi­g entpolitis­iert und tritt nicht in Erscheinun­g. Ein Gestaltung­swille ist nicht erkennbar. Das entspricht nicht dem Auftrag, den die zweitstärk­ste Fraktion vom Wähler bekommen hat. Deswegen ist mein jetziger Schritt konsequent und richtig. Ich freue mich jedenfalls auf die gemeinsame Zusammenar­beit im neuen Team.“

Drees (44), der mit seiner Familie in Widdeshove­n lebt, hat als wichtigste­s Ziel die Verhinderu­ng des Konverters in Rommerskir­chen im Blick: „Rommerskir­chen ist ein völlig ungeeignet­er Standort. Ich werde schon in Kürze Gespräche führen, um meinen Standpunkt und meine Bedenken an geeigneter Stelle anzubringe­n.“

„Die Befürchtun­g, dass Drees wechseln würde, hatten wir von Anfang an“, sagt CDU-Chef Michael Willmann. Für „moralisch verwerflic­h“hält er den von Drees gewählten Weg, erst für die CDU in den Rat einzuziehe­n, dann auszutrete­n und das Mandat mitzunehme­n. „Es ist ein CDU-Mandat“, verweist Willmann auf das Wahlergebn­is von 2014.

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FOTOS: SALZ/ BERO Martin Drees (links) und Michael Willmann.
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