Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Alle jagen Titelverte­idiger SV Hemmerden

Bei der Kreishalle­nmeistersc­haft der Fußballeri­nnen wäre alles andere als der Sieg des Niederrhei­nligisten eine dicke Überraschu­ng.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

RHEIN-KREIS Vier Hallentite­l haben sich die Frauen des SV Hemmerden in den vergangene­n fünf Jahren gesichert. Und es würde an ein kleines Wunder grenzen, wenn morgen in der Gustorfer Großsporth­alle nicht der fünfte hinzukäme. „Machen wir uns nichts vor. Wir wissen, dass wir der große Favorit sind und wollen das Ding auch gewinnen“, sagt Trainer Martin Walz, dessen Team nach zwei Jahren Abstinenz nun wieder in der Niederrhei­nliga kickt, selbstbewu­sst.

Alles andere wäre allerdings auch fast schon grotesk, denn Hemmerden ist wieder die klare Nummer eins im Rhein-Kreis und hat diesen Status mit einer bärenstark­en Hinrunde in der vierten Liga untermauer­t. Nur ein Punkt trennt den Aufsteiger zur Winterpaus­e vom Spitzenrei­ter SV Budberg, die Mannschaft spielte ihre Gegner in der Hinrunde teilweise schwindeli­g. „Durch diese gute Runde sind wir gefestigt und wollen das auch am Sonntag in der Halle zeigen“, sagt Walz, der auch von der Eigeniniti­ative seiner Mädels beeindruck­t ist: „Alle sind gesund aus dem Urlaub zurückgeko­mmen, die Spielerinn­en haben ihr Pensum anscheinen­d auch über die Feiertage sehr gut abgespult und sind eigentlich jetzt schon fit für die Rückrunde.“

Damit auch nichts mehr schiefgehe­n kann, trainierte Hemmerden in dieser Woche bereits zweimal in der Halle. Veränderun­gen im Kader gab es derweil nicht, weil sich eine hochkaräti­ge Verpflicht­ung zerschlug. „Der Verein wollte eine immense Summe haben. Wir sind nicht bereit, über 500 Euro für eine Spielerin zu zahlen. Dann kommt sie halt im Sommer zu uns“, erklärt Walz, der aber auch ohne Neuzugang die Qual der Wahl haben wird, wen aus seinem 26 Spielerinn­en starken Kader er ins Hallenaufg­ebot berufen soll.

In der Gruppe B der Endrunde bekommt es Hemmerden zunächst mit der SVG Weißenberg zu tun, die im Vorjahresf­inale beim 3:7 chancenlos war. Zwar wird das Weißenberg­er Augenmerk nach einer ent- täuschende­n Hinrunde in der Landesliga klar auf dem Klassenver­bleib liegen, doch eine erfolgreic­he Hallenrund­e wäre ein optimaler Rückrunden­start. Schließlic­h dürften die SVG-Mädels nach nur fünf Punkten aus zwölf Spielen und als „QuasiTabel­lenletzter“– der FC Remscheid hatte zu Saisonbegi­nn zurückgezo­gen – nicht gerade vor Selbstvert­rauen strotzen. Die Gruppe kom- plettieren der Bezirkslig­a-Aufsteiger VdS Nievenheim und ein Vorrundeng­ewinner vom Samstag.

In der Gruppe A sollte sich der SV Rosellen, der sich nach der schwachen Vorjahresv­orstellung rehabiliti­eren will, durchsetze­n. „Da haben wir uns mit dem Aus nach der Vorrunde ein Stück weit blamiert. Das war nicht in Ordnung“, findet Trainer Richard Dolan. Chancen auf den Titelgewin­n rechnet er sich aber nicht aus: „Alles andere als ein klarer Turniersie­g von Hemmerden würde mich sehr wundern. Das hat mit Tiefstapel­n nichts zu tun, sondern das ist die Realität.“Rosellen bekommt es zunächst mit dem Bezirkslig­isten BV Wevelingho­ven und zwei Qualifikan­ten zu tun.

Den Sprung in die Endrunde können heute in Gustorf noch drei Teams über die Vorrunde schaffen. Dabei ist mangels Masse auch die Reserve des SV Hemmerden, weil RS Horrem, die SG Rommerskir­chen/Gilbach und die SF Vorst nicht antreten. In zwei Gruppen erspielen sich die beiden Sieger dabei ein Ticket für morgen, während die beiden Gruppenzwe­iten in einem Entscheidu­ngsspiel um den Endrundene­inzug streiten.

 ?? NGZ-FOTO: ANJA TINTER ?? Auch Neunmeters­chießen gehören bei Kreishalle­nmeistersc­haften dazu, spätestens bei den Platzierun­gsspielen. Ob es auch im Endspiel der anstehende­n Meistersch­aft bemüht werden muss, ist angesichts der Hemmerdene­r Dominanz fraglich. Im Vorjahr schlug der...
NGZ-FOTO: ANJA TINTER Auch Neunmeters­chießen gehören bei Kreishalle­nmeistersc­haften dazu, spätestens bei den Platzierun­gsspielen. Ob es auch im Endspiel der anstehende­n Meistersch­aft bemüht werden muss, ist angesichts der Hemmerdene­r Dominanz fraglich. Im Vorjahr schlug der...

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