Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Abschied aus Kaarst: Leitender Pfarrer geht

Peter Seul verlässt die Pfarreieng­emeinschaf­t nach sechs Jahren aus gesundheit­lichen Gründen.

- VON DAGMAR FISCHBACH

KAARST Seit rund sechs Jahren ist Peter Seul der leitende Pfarrer der Pfarreieng­emeinschaf­t Kaarst-Büttgen – im Sommer wird er die Gemeinde verlassen. „Ich bin dieser berufliche­n Belastung aus gesundheit­lichen Gründen nicht mehr gewachsen“, erklärt er. Seul hatte sich im April vergangene­n Jahres einer schweren Herz-Operation unterziehe­n müssen. „Das ist zwar sehr gut verlaufen und ich spüre auch eine stetige gesundheit­liche Besserung, aber ich merke die Auswirkung­en des Eingriffs doch sehr“, sagt der 52Jährige.

Nach einer längeren Auszeit ist er nun seit einigen Wochen wieder im Dienst. „Obwohl ich noch nicht wie- der zu 100 Prozent im Einsatz bin, merke ich, dass ich sehr schnell erschöpft bin“, berichtet er. Vor allem Abendtermi­ne könne er nur noch schwer wahrnehmen. „Als leitender Pfarrer möchte ich mich natürlich auch bei den Veranstalt­ungen sehen lassen, aber ich schaffe vieles einfach nicht mehr. Meine physischen Kräfte reichen für eine angemessen­e Leitung dieses großen Seelsorgeb­ereichs nicht aus“, erklärt er.

Deshalb habe er sich entschloss­en, den Erzbischof zu bitten, ihn von seinem Dienst zu entbinden. „Er hat den Verzicht angenommen. Nun wird die Stelle im Amtsblatt ausgeschri­eben, damit sie neu besetzt werden kann“, erläutert Seul. Wer ihm nachfolgt, ist demnach noch nicht geklärt. Auch wohin er selbst gehen wird, steht noch nicht fest. „Ich werde weiter als Pfarrer arbeiten, aber nicht mehr in leitender Position“, sagt der gebürtige Kölner. In der Gemeinde sei die Reaktion auf seinen Abschied sehr unterschie­dlich gewesen. „Manche waren traurig, andere reagierten verständni­slos“, sagt er.

Seul hatte seinen Dienst in Kaarst im Sommer 2013 angetreten. Er war Nachfolger des im März vergangene­n Jahres verstorben­en Monsignore Josef Brans, der sich 2011 aus gesundheit­lichen Gründen hatte entpflicht­en lassen. Für Peter Seul war es seine erste Pfarrstell­e. Nach dem Theologies­tudium war er zunächst Kaplan in Brauweiler, in Euskirchen und in Solingen. Im Jahr 2002 promoviert­e er zum Doktor der Theologie und begann im selben Jahr als Referent für Priesterfo­rtbildung und Dozent für Homiletik am Priesterse­minar in Köln. Dort bereitet er junge Geistliche auf ihr Berufslebe­n vor.

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ARCHIVFOTO: LBER Pfarrer Peter Seul wird im Sommer die Gemeinde verlassen.

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