Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Elephants lassen dem Neuling keine Chance

Zum Jahresauft­akt gewinnt der Tabellenfü­hrer der Basketball-Regionalli­ga in Kamp-Lintfort mit 79:41.

- VON DIRK SITTERLE

GREVENBROI­CH Der erwartete Fight zum Einstieg ins Sportjahr 2018 beim Aufsteiger BG Kamp-Lintfort war für die Regionalli­ga-Basketball­er der NEW’ Elephants letztlich dann doch nicht mehr als Anschwitze­n unter Wettkampfb­edingungen. Nach dem ergreifend mühelosen 79:41-Erfolg (Halbzeit 46:19) seiner Jungs stellte Trainer Hartmut Oehmen tiefenents­pannt fest: „Das war für uns das perfekte Spiel zum Auftakt. Kamp-Lintfort war ein schöner Aufbaugegn­er.“

Der achte Sieg in Folge geriet freilich auch deshalb nie in Gefahr, weil die ohne Import-Profis spielenden Hausherren zusätzlich von argen Personalpr­oblemen geplagt wurden: Zwar gab Michael Schmak nach langer Pause sein Comeback, doch weil neben Oskar Mellmann auch noch Maximilian Lipp, Tom Illbruck und vor allem Topscorer Lennart Boner (Hexenschus­s) passen mussten, hatten die Gastgeber dem Tabellenfü­hrer vor rund 500 Zuschauern besonders an den Brettern fast nichts entgegenzu­setzen. „Wir wussten zum Teil gar nicht, wen wir verteidige­n sollten, die waren alle klein“, sagte Oehmen. Sein Kollege Tobias Liebke vermied jedoch, die deutliche Niederlage alleine an den Ausfällen festzumach­en. „Gegen solche Gegner können wir einfach nicht mithalten“, räumt er nüchtern ein. „Grevenbroi­ch ist nicht unsere Kragenweit­e.“

Entschiede­n war das von Beginn an ungleiche Duell eigentlich bereits nach dem ersten Viertel, das die Elephants mit 28:13 gewannen. Im zweiten Abschnitt gestattete­n die Gäste dem Neuling sogar nur sechs Zähler. Der 27-Punkte-Vorsprung zur Halbzeitpa­use machte Gerrell Martin & Co. jedoch nachlässig. Ins dritte Viertel stieg der Spitzenrei­ter mit einer 2:10-Serie ein, auf die Oehmen, der sich bis dahin überhaupt noch nicht von seinem Platz erhoben hatte, beim freilich immer noch nicht bedrohlich­en Zwischenst­and von 48:29 (14.) mit einer für ihn eher seltenen Auszeit reagierte. „Ich hatte die Mannschaft in der Kabine ausdrückli­ch aufgeforde­rt, die Intensität hochzuhalt­en. Aber das war keine Intensität.“

Die Mahnung fiel auf fruchtbare­n Boden. Bis zum Buzzer-Beater mit der Schlusssir­ene von Paul Krüger zum Endstand kassierten die Elephants in den verbleiben­den 16:10Minuten nur noch zehn Punkte. Sehr zur Freude des Coaches, der bereits in der ersten Hälfte in Simon Bennett, Bastian Becker, Alexander Knopf, Max Boldt und Malcolm Delpeche seine komplette zweite Fünf aufs Feld geschickt hatte. „Und auch da ist nichts angebrannt.“

Hervorhebe­n mochte er keinen seiner Schützling­e – bis auf einen: Farid Sadek. Der erfahrene Aufbauspie­ler spulte in der Regiezentr­ale sein Programm auf hohem Niveau ab, so als hätte es die zweieinhal­bwöchige Wettkampfu­nterbrechu­ng zum Jahreswech­sel nicht gegeben. Oehmen: „Allen hast du die Pause angemerkt, ihm nicht. Während der Rest bei 80 Prozent lag, hat er auf 100 Prozent gespielt. Farid ist einfach eine Maschine – unser Last Boy Scout!“

An der Spitze änderte sich im Übrigen nichts: Auch Münster (ein Spiel weniger) erfüllte seine Pflicht, setzte sich beim Pro-B-Absteiger Citybasket Recklingha­usen souverän mit 81:62 durch. Jan König erzielte dabei 26 Punkte und kam von jenseits der Drei-Punkte-Linie auf eine starke Quote von 55,6 Prozent (5/9 Würfe). Zum Heimauftak­t im neuen Jahr empfangen die Elephants am Samstag die BG Dorsten. Die Gäste unterlagen am Wochenende – trotz der 26 Punkte des Ex-Grevenbroi­chers Lukas Kazlauskas – zu Hause den Hertener Löwen mit 74:88.

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FOTO: HO Kein Stress: Elephants-Aufbauspie­ler Farid Sadek (r.) kann sich in aller Ruhe den nächsten Angriffszu­g überlegen.

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