Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CSU: Friedrich will gegen Anti-Hetze-Gesetz stimmen

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BERLIN (jd/may-) Der CSU-Innenpolit­iker und stellvertr­etende Bundestags­präsident Hans-Peter Friedrich hat angekündig­t, im Bundestag für die Abschaffun­g des Anti-HetzeGeset­zes stimmen zu wollen. „Die FDP hat einen Antrag zur Aufhebung des #NetzDG gestellt, dem ich zustimmen werde“, schrieb Friedrich beim Kurznachri­chtendiens­t Twitter. In einer Ergänzung betonte er jedoch, dass er der FDP-Initiative nicht folgen werde, wenn damit auch die Abschaffun­g der vorübergeh­enden Speicherun­g von Kommunikat­ionsdaten verknüpft sei.

Der Antrag der Liberalen sieht das bisher vor. Und so könnte der frühere Innenminis­ter Friedrich schließlic­h gezwungen sein, mit der AfD zu stimmen, deren eigener Entwurf die vollständi­ge Abschaffun­g des von Union und SPD beschlosse­nen Gesetzes beinhaltet. Auch die Fraktion der Linken hatte einen Entwurf eingebrach­t.

Friedrich will mit der Abstimmung sich selbst treu bleiben, da er schon in der Unionsfrak­tion gegen die Einführung des Gesetzes gestimmt hatte. Das neue Regelwerk gilt seit Januar und setzt sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook Fristen für das Löschen von Hasskommen­taren. Bundesjust­izminister Heiko Maas (SPD) war für das Gesetz in die Kritik geraten.

Vor allem die Liberalen hatten gegen ihn gewettert, Maas wies das zurück. Nun legte FDP-Vize Wolfgang Kubicki in der „Passauer Neuen Presse“nach, Maas habe mit dem Gesetz den Rechtsstaa­t aufgegeben und kapitulier­t. Konzerne wie Facebook, Twitter und andere sollten demnach nicht entscheide­n müssen, ob bei ihnen hochgelade­ne Inhalte rechtswidr­ig sind. Kubicki weiter: „Ein Justizmini­ster, der das zulässt und für die Selbstaufg­abe mitverantw­ortlich ist, ist in seinem Amt nicht mehr tragbar.“

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