Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Fortuna-Hooligans in Neuss vor Gericht
NEUSS (cbo) Sie sollen in Fußballstadien randaliert, sich Schlägereien in der Düsseldorfer Altstadt geliefert und Widerstand gegen Polizisten geleistet haben. Im Februar müssen sich insgesamt fünf Männer, die der Hooligan-Szene von Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf zugeordnet werden, vor dem Neusser Amtsgericht verantworten.
Die 22 bis 54 Jahre alten Männer aus Meerbusch, Ratingen, Düsseldorf und Neresheim sollen zwischen April 2016 und Juli 2017 bei Fußballspielen in Bielefeld, Remscheid und Kassel an Ausschreitungen beteiligt gewesen sein. Auch Verstöße gegen das Vermummungsgebot wird den Männern vorgeworfen.
Der Hauptangeklagte muss sich in gleich zehn Fällen verantworten. Er soll Mitglied der Fortuna-Hooligangruppierung „Bushwhackers“ sein. Diese Gruppe ist in der Fortuna-Fanszene für ihre Gewaltbereitschaft bekannt, gilt als politisch rechts und lieferte sich in der Vergangenheit im Stadion schon Schlägereien mit anderen Fortuna-Fans. Von der Polizei ist der Hauptangeklagte als Intensivtäter in der Datei „Gewalt und Sport“erfasst. Weil er zu den Tatzeitpunkten noch nicht älter als 21 Jahre war, und damit als Heranwachsender gilt, droht ihm eine Verurteilung nach Jugendstrafrecht. Seit September 2017 sitzt der mittlerweile 22-Jährige in Untersuchungshaft. Die übrigen Angeklagten müssen sich in jeweils einem Fall als Tatbeteiligte verantworten.
Das Neusser Gericht hat für den 21. und 28. Februar insgesamt zwei Prozesstage angesetzt. 14 Zeugen, Videoaufzeichnungen und Fotos sollen die Vorwürfe gegen die Gruppen bestätigen.