Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Warten auf den neuen Nüsser Ovend

Nach zwei Jahren Pause kehrt der Nüsser Ovend zurück in den Jahreskale­nder der Neusser Karnevalis­ten. Die Veranstalt­ung erhält eine Frischekur und lockt am Samstagabe­nd ins Gare du Neuss. Sie soll die Tradition neu beleben.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Kurz vor der Neuauflage müssen nur noch letzte Details geregelt werden, schließlic­h läuft der Countdown. Die Heimatfreu­nde haben dafür gesorgt, dass mit dem Nüsser Ovend am Samstag, 13. Januar, eine traditions­reiche Karnevalsv­eranstaltu­ng in den jecken Jahreskale­nder zurückkehr­t. Und der wird mit einigen Neuerungen aufwarten. Gefeiert wird erstmals im Gare du Neuss. Die Sitzung wird kürzer als früher sein, dafür gibt’s eine After-Show-Party. Und mit Jean Heidbüchel (25) fiebert der jüngste Elferratsp­räsident in der langen Geschichte des Nüsser Ovends, der erstmals 1931 stattfand, seiner Premiere entgegen. „Ein bisschen aufgeregt bin ich schon“, räumt Heidbüchel ein. „Aber ich bin sicher, dass es ein gelungener Abend wird.“

An die ganz großen Hochzeiten wird der Nüsser Ovend dabei nicht anknüpfen – und das ist auch nicht das Ziel. „In den 1980er Jahren kamen bis zu 1000 Besucher in die Stadthalle“, sagt Heidbüchel. Aber der Sitzungska­rneval hat sich verändert, 2015 gab es den vorerst letzten Nüsser Ovend. Dann löste sich die „Brauchtums- und Karnevalsg­ruppe“auf, es folgten zwei Jahre Pause für die Veranstalt­ung. Bis die Heimatfreu­nde beschlosse­n, dem Nüs- ser Ovend neues Leben einzuhauch­en. Mit 200 bis 300 Gästen rechnen die Organisato­ren. „Da liegen wir gut im Soll.“Denn der Vorverkauf läuft, aber noch gibt es einige Tickets. 23 Euro kosten sie pro Stück, Mitglieder der Heimatfreu­nde zahlen 20 Euro. Erhältlich sind die Eintrittsk­arten in der Geschäftss­telle der Heimatfreu­nde, Michaelstr­aße 63, sowie in der EinhornApo­theke in der Innenstadt. Die Sit- zung beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 19.11 Uhr. Um 23.15 Uhr soll dann die Party mit Markus „DJ Titschy“Titschnegg starten.

Drei Stunden soll das Bühnenprog­ramm ungefähr lang sein, früher waren es gerne mal fünf Stunden. „Die Gesellscha­ft hat sich verändert, das gilt auch für den Sitzungska­rneval. Darauf reagieren wir“, sagt Heidbüchel. „Aufs Bühnenprog­ramm wollten wir aber nicht verzichten, sondern die Tradition bewahren und mit Neuem verknüpfen.“Und vor allem sollte am jecken Neusser Lokalkolor­it festgehalt­en werden.

Der Fokus des Nüsser Ovends 2.0 lag daher auf lokalen Künstlern. „Es sind viele Neusser Kräfte dabei, zum Beispiel ,Ne Kistedüvel’ aus Rosellen, Markus Titschnegg als Nüsser Jung oder ,Die fidelen Novesier’“, betont Heidbüchel. Ein weiterer musikalisc­her Höhepunkt sind „De Fetzer“, aus Köln reisen die „Kölschen Paninis“an. Und ein alter Bekannter steigt noch einmal auf die Bühne. Büttenredn­er Hermann-Josef Maaßen löst sein Verspreche­n ein, bei einer Wiederaufl­age des Nüsser Ovends noch ein Mal aufzutrete­n. Ein Comeback beim Comeback sozusagen.

Jetzt muss die Sitzung mit anschließe­nder Party nur noch ankommen. Am liebsten würden die Organisato­ren des Nüsser Ovends 2.0 schließlic­h nicht nur eine Tradition wiederaufl­eben lassen, sondern sie auch langfristi­g fortsetzen. „Es wäre schön, wenn die Tradition fortbesteh­t“, sagt Heidbüchel.

 ?? FOTO: HEIMATFREU­NDE ?? Der Elferrat mit Präsident Jean Heidbüchel (l.) freut sich auf die Wiederaufl­age des Nüsser Ovends. Erstmals findet dieser am Samstagabe­nd im Gare du Neuss statt – mit vielen Neusser Künstlern.
FOTO: HEIMATFREU­NDE Der Elferrat mit Präsident Jean Heidbüchel (l.) freut sich auf die Wiederaufl­age des Nüsser Ovends. Erstmals findet dieser am Samstagabe­nd im Gare du Neuss statt – mit vielen Neusser Künstlern.

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