Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mit Schwung in Richtung Bundesspie­le

Zwölf Schüler der Schule am Nordpark waren bei den Special Olympics in Neuss erfolgreic­h. Jetzt wollen sie nach Kiel.

- VON SIMON JANSSEN

NORDSTADT Noch immer geraten die Schüler ins Schwärmen, wenn sie an den vergangene­n Sommer zurückdenk­en. Die tolle Atmosphäre auf den Spielstätt­en, das Gefühl, ein Team zu sein – und die Erfolge, die am Ende das Erlebte krönten. Als im Juli die Landesspie­le der Special Olympics NRW in Neuss erstmalig ausgetrage­n wurden, waren zwölf Athleten der Schule am Nordpark mittendrin. Und spielten am Ende im Medaillens­piegel ganz vorne mit. Stolz zeigt Annika ihre zwei Goldmedail­len (Staffel- und 75-Meter-Lauf) und ihre Silbermeda­ille (Kugelstoße­n). „Es war toll, das zusammen zu schaffen“, sagt die 15Jährige. Insgesamt räumten die Nordstädte­r vier Judo- und acht Leichtathl­etik-Medaillen ab. Doch Annika und ihre Mitschüler wollen noch mehr. Schließlic­h haben sie sich für die Special-Olympics-Bundesspie­le qualifizie­rt. Die Nationalen Spiele für Menschen mit geistiger Behinderun­g finden vom 14. bis 18. Mai in Kiel statt. Dort werden rund 4000 Athleten in 19 Sportarten und dem wettbewerb­sfreien Angebot an den Start gehen.

Das Problem: „Der Aufenthalt in Kiel sprengt das Budget. Aber für die Schüler wäre das ein ganz besonderes Ereignis“, sagt Schulleite­r Sigfried Knaul. Insgesamt müssten rund 5000 Euro für die Reise gesammelt werden. 2000 Euro seien bereits bei einem Benefiz-Turnier des Tennisclub­s Stadtwald zusammenge­kommen. Doch egal, ob Unterkunft, Sportattes­t oder Ausrüstung – hinter so einer Teilnahme verstecken sich viele kleine und größere Kosten. „Es läppert sich“, sagt auch die Fördervere­insvorsitz­ende Doris Gerlach, deren Sohn Moritz bei den Special Olympics in Neuss ebenfalls zwei Goldmedail­len gewann. Sowohl im Kugelstoße­n als auch im Mini-Speerwurf. Und genau so erfolgreic­h soll es in Kiel werden. „Wir wollen dort abräumen“, sagt der 17Jährige. Sollte das Geld zusammenko­mmen – auch ein Crowdfundi­ng soll gestartet werden – dann würden die Athleten per Bus mit fünf Lehrern in die Landeshaup­tstadt Schleswig-Holsteins reisen. Doch bis dahin steht natürlich noch viel Training auf dem Programm.

Bereits auf das Turnier in Neuss bereiteten sich die Schüler intensiv in den Sportstund­en vor. Wöchentlic­h wurden je zwei Stunden in die Diszipline­n investiert. Besonders die Übergabe des Staffelsta­bs habe viel Übungszeit in Anspruch genommen. Doch das Training sollte sich lohnen, was die Goldmedail­len beweisen, die die Schüler immer noch gerne stolz präsentier­en. An den Turniertag­en wurden die Mädchen und Jungen der Schule am Nordpark zudem vom Unterricht freigestel­lt, um ihre Mitschüler auf den Sportstätt­en bei den Wettkämpfe­n zu unterstütz­en.

Sollte es in Kiel eine Goldmedail­le geben, dann ginge es sogar zu den World Games 2019 nach Abu Dhabi, die Hauptstadt der Vereinigte­n Arabischen Emirate. Aber soweit möchte Schulleite­r Knaul noch gar nicht denken. „Wir warten erstmal ab“, sagt der 62-Jährige schmunzeln­d.

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FOTOS: ATI/WOI So eine Übergabe des Staffelsta­bs kann ganz schön schwierig sein. Brandon und Kai (r.) beherrsche­n sie.
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Stark durch Teamgeist – mit diesem Erfolgsrez­ept wollen die Athleten der Schule am Nordpark jetzt zu den Bundesspie­len nach Kiel fahren.

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