Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jüchens Bürgermeis­ter hofft auf eine Schulkoope­ration

Zillikens spricht sich für die Oberstufen­kooperatio­n von Gymnasium und Gesamtschu­le aus, dies sei auch Wunsch der Politik.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN Erzwingen oder gar anordnen lässt sich eine Oberstufen­kooperatio­n zwischen dem Gymnasium und der Gesamtschu­le in Jüchen zwar nicht, wie auch Bürgermeis­ter Harald Zillikens weiß. Dennoch betont er: „Es ist der ausdrückli­che Wunsch von Politik und Verwaltung, dass die Kooperatio­n zustande kommt.“Trotz der öffentlich geäußerten Differenze­n gehe er davon aus, dass beide Schulen die Kooperatio­n auch eigentlich wollen, meint Zillikens.

Zur Erinnerung: Die Leiterin des Gymnasiums, Monika Thouet, und Gesamtschu­lleiterin Susanne Schumacher hatten unabhängig voneinande­r gegenüber der NGZ zwar den Willen zu einer Oberstufen­kooperatio­n bekundet. Sie hatten auf der anderen Seite aber auch Bedenken geäußert und Forderunge­n als Voraussetz­ung für eine Kooperatio­n gestellt.

Monika Thouet hatte zum Beispiel auch deutlich gemacht, das Gymnasium werde im Zuge der Rückkehr zu G 9 mehr Platz brauchen. Dazu kündigt der Bürger- meister an, es werde in Kürze ohnehin intensive Gespräche mit den Schulleitu­ngen sowie eine gemeinsame Raumplanun­g geben. Er gibt aber zu bedenken: „Das Gymnasium hat in der Vergangenh­eit schon neun Jahrgangss­tufen gehabt, und der Platz hat gereicht.“Darauf werde er bei der Raumplanun­g dringen.

Eine weitere Forderung aus dem Gymnasium für eine mögliche Oberstufen-Kooperatio­n bezog sich auf eine Anpassung des Öffentlich­en Personenna­hverkehrs (ÖPNV). Zillikens sagt dazu aber, die Gemeinde Jüchen investiere aktuell bereits 1,5 Millionen Euro in den ÖPNV, wovon alleine 1,2 Millionen auf die Schülerbef­örderung entfalle. „Unser Ziel ist es, Kosten zu reduzieren“, macht der Bürgermeis­ter deutlich. Dazu sei jetzt ein Gutachter beauftragt, Möglichkei­ten aufzuzeige­n, die Zillikens denn auch bereits skizziert: „Wir haben eine super gute Abdeckung beim ÖPNV, aber es gibt eben auch Strecken, die parallel fahren.“

Unterstütz­ung findet beim Bürgermeis­ter die Forderung nach besser aufeinande­r abgestimmt­en Unterricht­szeiten von Gesamtschu­le und Gymnasium, die Thouet als Vorbedingu­ng für eine Oberstufen­kooperatio­n formuliert hatte. „Abgestimmt­e Unterricht­szeiten halte ich auf jeden Fall für sinnvoll. Das würde sich auch positiv auf die Belegung unserer Sportstätt­en auswirken, wo es jetzt noch immer wieder Leerstände gibt“, sagt Zillikens. Positiv sieht der Bürgermeis­ter die von der neuen Landesregi­erung wieder beabsichti­gte Stärkung der Empfehlung­en der Grundschul­en für die weiterführ­enden Schulen. Dadurch hofft er auf ein Regulativ. Denn es sei zu beobachten, dass zu viele Kin- der auf Elternwuns­ch aufs Gymnasium kämen, wo sie dann scheiterte­n. Anderersei­ts drängten diese Kinder dann später auf die Gesamtschu­le, was dort aber zu übervollen Klassen führe. Außerdem wachse die Zahl der von der Bezirksreg­ierung zugemessen­en Lehrkräfte nicht angemessen mit der Zahl der Rückläufer vom Gymnasium, sagt Zillikens. Er hoffe, dass sich die Eltern wieder mehr an die Schulempfe­hlungen aus den Grundschul­en hielten. Schließlic­h könne man in der Gesamtschu­le auch das Abitur machen, betont er.

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