Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
City-Management braucht dringend weitere Ideen gegen Leerstände
GREVENBROICH Seit Jahren rottete das leerstehende Gebäude am Synagogenplatz vor sich hin, nun übernimmt Pick Projekt den Flachbau. „Eine glückliche Lösung“, erklärt Wolfgang Haensch vom Citymanagement Cima. „Das Objekt ist ein Schlüsselgrundstück.“Eine „wichtige Ankerfunktion“habe die Adresse aus verschiedenen Gründen, führt der für Grevenbroich zuständige Cima-Mitarbeiter aus, nicht allein wegen der tatsächlichen Fläche, sondern vor allem wegen der „optischen Wahrnehmbarkeit“. Der Lage wegen handele es sich um ein exponiertes Gebäude. Dass das Filetstück im Herzen der Stadt jetzt aus dem Dornröschenschlaf geküsst wird, ist wichtig, „so entsteht wieder eine Brücke zwischen der Coens-Galerie in Richtung Marktplatz“, diese Laufwege würden wieder „verdichtet“.
Das Gebäude selbst kennt das Cima Citymanagement laut Haensch „in- und auswendig“, nach dem Auszug der Parfümerie Gauls 2016 stand die Immobilie leer. Zwar gab es verschiedene Anfragen, letztlich hatte sich für Interessenten wegen der zu tätigen Investitionen ein Mietvertrag nie gerechnet. Die Alternative, das markante Objekt zu verkaufen, abzureißen und neu zu bauen, fand zwei Jahre keinen Realisator. Jetzt steht mit Pick Projekt eine „Grevenbroicher Lösung“an, wie Wolfgang Haensch sagt. Dieser Lokalmatador habe mit seinem Bauprojekt am Zehnthof gezeigt, was er kann und „einen Vertrauensvorschuss“am Synagogenplatz verdient. Sogwirkung und starke Impulse erhofft das Citymanagement sich von dem anstehenden Baupro- jekt. „Das strahlt auf das Drumherum“. Wenn sich nachweislich etwas an einer Stelle entwickelt, werden die Argumente stärker, die für die umliegenden Objekte werben.
Viel Zeit bleibt der Cima in Grevenbroich dafür nicht mehr – der im Rahmen des ISEK-Entwicklungsprogramms abgeschlossene Vertrag läuft dem Vernehmen nach zum Jahresende aus. Jenseits aller weiteren Vorhaben wird momentan der Gastronomie-Report weiter entwickelt. Ziel dieses Instruments ist, „Informationen zu vermitteln und klare Anstöße zu geben“. Zielgruppe hierfür sind sowohl Immobilienbesitzer und potenzielle Vermieter als auch Gastronomen, die sich mit Struktur und Gegebenheiten Grevenbroichs auseinandersetzen wollen, um hier ein Lokal oder eine Dependance einer Kette zu eröffnen.
Um gezielt „Gastro-Nischen zu besetzen“und so die City weiter zu revitalisieren, wird derzeit an einer besseren Internet-Präsentation als Gastro-Plattform gearbeitet. „Das soll zum ersten Quartal abgeschlossen sein.“Parallel dazu wird an der „besseren Präsentation“der Einzelhändler an der Bahnstraße in Höhe Erftufer bis Ostwall gearbeitet. Spätenstens zum City-Frühling, traditionell Anfang Mai gefeiert, sollen hier Ergebnisse vorliegen.