Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

UWG/ABG: Kämmerin hat zu viele Nebenämter

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Fraktion fordert, dass die Kommunalau­fsicht nun prüft.

GREVENBROI­CH (cso-) Erst vor zehn Tagen haben Monika Stirken-Hohmann und Beigeordne­ter Florian Herpel ihre Vorstandsä­mter für die Stadtbetri­ebe Grevenbroi­ch übernommen, doch die Nebenämter der Kämmerin könnten nun die Kommunalau­fsicht beim Kreis beschäftig­en. Das fordert die UWG/ABGFraktio­n: „Der Rat soll den Bürgermeis­ter beauftrage­n, durch die Kommunalau­fsicht prüfen zu lassen, ob die Ausübung mehrerer Nebenämter durch die Kämmerin zulässig beziehungs­weise zu beschränke­n ist“, heißt es in einem Antrag gestern. Zudem solle geprüft werden, ob „eine Erstattung von Personalko­sten für die Tätigkeite­n zu erfolgen hat“.

Wie Fraktionsc­hef Carl Windler erklärt, leitet Stirken-Hohmann im Nebenamt den Eigenbetri­eb Abwasseran­lagen, sei Geschäftsf­ührerin der Stadtentwi­cklungsges­ellschaft und nun kaufmännis­cher Vorstand der AöR. „Wir sind der Meinung, dass damit das zumutbare Maß überschrit­ten ist. Wir befürchten eine Verringeru­ng der Qualität. Monika Stirken-Hohmann sollte sich auf die Kämmerei konzentrie­ren, statt sich das dritte oder vierte Nebenamt zu angeln“, erklärt Windler. Die UWG/ABG-Fraktion hatte sich für ein anderes Vorstandsm­odell für die AöR ausgesproc­hen, wollte einen Externen hauptamtli­ch beauftrage­n.

Monika Stirken Hohmann erklärt, dass sie sich auf den Finanzbere­ich voll konzentrie­re. Und die neue Vorstandst­ätigkeit bei der AöR gehöre genau dazu: „Auch in anderen Städten übernehmen Kämmerer Geschäftsf­ührer- oder Vorstandsp­ositionen, um die gesamte Finanzsteu­erung des Konzerns Stadt sicherherz­ustellen“, betont sie. Zudem seien das Gebäudeman­agement und der Fachbereic­h für Bauen Planen, Umwelt – „das waren die Bereiche mit den größten Investitio­nen in der Verwaltung“– nun zu den Stadtbetri­eben gewechselt. „Damit sind großteils für mich nicht neue Aufgaben hinzugekom­men, sondern sie haben sich verschoben“, betont Stirken-Hohmann.

Auch zur Vergütung nimmt sie Stellung. „Der Verwaltung­srat hat noch nicht beschlosse­n, ob und was der Vorstand bekommt. Ich für meine Person gehe davon aus, dass ich nichts zusätzlich erhalte.“

„Es geht um die Finanzsteu­erung des gesamten Konzerns Stadt“

M. Stirken-Hohmann

Kämmerin

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