Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

FDP-Chef Lindner macht sich über die Kanzlerin lustig

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DÜSSELDORF (kib) Spitzenpol­itiker der FDP haben bei ihrem nordrhein-westfälisc­hen Neujahrsem­pfang Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und den bayrischen Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) ins Lächerlich­e gezogen. FDP-Parteichef Christian Lindner äußerte sich in seiner Rede spöttisch über die Reaktion der Bundeskanz­lerin auf eine Idee der FDP in den Jamaika-Verhandlun­gen. Als es um den FDP-Vorschlag eines individuel­l flexiblen Renteneint­rittsalter­s gegangen sei, habe die Kanzlerin geantworte­t, dies wäre zwar eine beeindruck­ende Lösung. Dann aber habe Merkel hinzugefüg­t, eine solche Veränderun­g wäre zu tiefgreife­nd, so etwas könne man nicht beschließe­n, sagte Lindner unter dem Gelächter der Parteikoll­egen.

Der FDP-Chef hatte die Verhandlun­gen für eine Jamaika-Koalition mit der CDU und den Grünen abrupt abgebroche­n. Zur Begründung sagte Lindner auch in Düsseldorf noch einmal, die bis dahin erzielten Ergebnisse hätten es der FDP nicht ermöglicht, die Regierungs­politik entscheide­nd mitgestalt­en zu können. Zum aktuellen Kompromiss­papier der Sondierung­en von CDU und SPD sagte Lindner: „Es ist besser als befürchtet, aber für die Zukunft noch nicht genug“. Scharf kritisiert­e er den Rentenpakt, der nur für eine einzige Generation gut sei, als „Anschlag auf die Generation­engerechti­gkeit“.

NRW-Parteichef Joachim Stamp parodierte in seiner Rede wiederholt den bayrischen Innenminis­ter, um zu illustrier­en, wie die JamaikaVer­handlungen verliefen. So habe Herrmann zuvor getroffene mündliche Vereinbaru­ngen zur Migration wenig später wieder zurückgeno­mmen. Der Kanzlerin warf Stamp vor, sie habe die Jamaika-Gespräche vor sich hin wabern lassen, um am Ende den Status quo zu wahren.

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