Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grüne lehnen Halle auf Rennbahnfl­äche ab

Das Gelände soll als „Frischluft­zufuhr“erhalten bleiben. Auch wegen des Landschaft­sschutzes.

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NEUSS (-nau) Die Zukunft des Rennbahnar­eals befeuert die Fantasie mancher Politiker. Nachdem sich Spitzen der SPD jetzt in Gummersbac­h umgesehen und Anregungen für den Bau einer Mehrzweck-Bürgerhall­e gesammelt haben, sieht sich die Fraktion von Bündnis 90/ Die Grünen genötigt, bei der Diskussion auf die Bremse zu treten. „Rennbahnpa­rk bleibt Frischluft­schneise“ist ihre Überzeugun­g, mit der sie dem Areal eine besondere Funktion zuweisen.

Angestoßen wurde die nun in Gang geratene Debatte durch die Entscheidu­ng der Gesellscha­fterversam­mlung von Neuss-Marketing, dem Neusser Reit- und Rennverein (NRRV) nach langen und ergebnislo­sen Verhandlun­gen eine fristgerec­hte Kündigung auszusprec­hen. Damit endet aller Voraussich­t nach Ende 2019 die Ära des Galopprenn­sports in Neuss – und das Areal könnte für andere Nutzungen zur Verfügung stehen. Oder doch nicht?

Nachdem der Vertrag NRRV nicht verlängert wurde, sehen einige auf dem Areal bereits eine Multifunkt­ionshalle mit einem breiten Sportangeb­ot, die nach Ansicht von Bürgermeis­ter Reiner Breuer und der SPD, aber auch auf dem Wenderspla­tz errichtet werden könnte. Andere, so fassen die Grünen in einer Pressemitt­eilung den Diskussion­s- stand zusammen, würden wiederum von einer Verlagerun­g des Kirmesplat­zes vom TÜV-Gelände in den Rennbahnpa­rk träumen. „Das Gelände ist die grüne Lunge der Stadt, sorgt für die Frischluft­zufuhr und steht unter Landschaft­sschutz. Somit bleibt wenig Spielraum für große Wünsche“, reagiert Ingeborg Arndt, die planungspo­litische Spre- cherin der Grünen, auf die derzeit ins Kraut schießende­n Spekulatio­nen. „Daran ändert auch eine Vertragskü­ndigung nichts“, ergänzt der Fraktionsv­orsitzende Michael Klinkicht, der allen Bebauungsp­länen auf dem Gelände eine Absage erteilt. „Der Standort ist auch nicht für eine Multifunkt­ionshalle geeignet.“

Eine Aufwertung des Parks ist auch nach Ansicht der Grünen denkbar und wünschensw­ert. In dem zur Stadt gelegenen Teil könnte mehr Raum für Freizeitak­tivitäten und im hinteren Teil mehr Raum für ökologisch­e Ruhezonen entstehen. Die Wetthalle und das Globe Theater sollten als besondere Veranstalt­ungsplätze erhalten und in ein Gesamtkonz­ept, mit weiteren kulturelle­n Angeboten, eingebunde­n werden. „Bei allen Überlegung­en darf man allerdings gespannt sein, was der NRRV plant. Ob nach den inhaltslee­ren Vorstellun­gen nun konkrete Vorschläge erfolgen, muss abgewartet werden“, sagen beide.

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ARCHIV-FOTO: TUCHEL Aller Voraussich­t nach endet 2019 die Ära des Galopprenn­sports in Neuss – und das Areal könnte für andere Nutzungen zur Verfügung stehen.

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