Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Bounty“-Meuterer erreichen Pitcairn
Die Insel Pitcairn liegt isoliert im Pazifik, sie ist rund 5000 Kilometer von Neuseeland und 5400 Kilometer von Südamerika entfernt. Als die ersten Europäer das Eiland im 18. Jahrhundert sichteten, war es vermutlich nach einer kurzen Phase der Besiedlung bereits wieder unbewohnt. Ein idealer Ort für die Gruppe um Christian Fletcher, die sich der britischen Justiz entziehen wollte. Fletcher und seine Männer waren verantwortlich für die Meuterei auf der „Bounty“, sie hatten ihren Kapitän William Bligh auf See ausgesetzt und mussten nun die Verfolgung fürchten. Die Meuterer hatten zunächst Tahiti angesteuert, wo sie zuvor, noch als Besatzung der Bounty, einige Monate verbracht hatten. Von dort fuhren sie zum Atoll Tubuai, doch eine Ansiedlung dort scheiterte am Widerstand der Einheimischen. Nach weiterer Irrfahrt sichtete die Gruppe am 15. Januar 1790 Pitcairn. Die Insel befand sich beinahe eine Tagesreise entfernt von dem Standort, der für sie in den britischen Seekarten vermerkt war. Die Gruppe – es hatten sich den verbliebenen acht Meuterern auch mehrere Männer und Frauen aus Tahiti angeschlossen – ließ sich dort nieder, die „Bounty“wurde auf Land gesetzt und später verbrannt. Noch heute bewohnen die Nachfahren der Meuterer die Insel im Südpazifik. Sie leben in Adamstown, der Hauptstadt und einzigen Siedlung Pitcairns.