Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Rheinverti­efung wird noch einige Jahre dauern

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NEUSS/DORMAGEN (ssc) Es ist nicht so, dass in das gut 200 Millionen Euro teure Projekt „Rheinverti­efung“keine Bewegung kommt. Das Planfestst­ellungsver­fahren für die erste Stufe, die sich auf den Abschnitt von Duisburg bis Düsseldorf bezieht, hat inzwischen begonnen, wie Valentina Himaj vom Referat Intermodal­er Güterverke­hr und Häfen, Schifffahr­t, Logistik beim Landesverk­ehrsminist­erium NRW auf Anfrage mitteilt. Das gesamte Verfahren könne allerdings fünf bis sechs Jahre in Anspruch nehmen. „Und erst wenn absehbar ist, dass diese Stufe 1 verwirklic­ht werden kann, beginnen die Vorbereitu­ngen für Stufe 2, die die Vertiefung des Stromes zwischen Neuss und Dormagen-Stürzelber­g beinhaltet“, berichtet Himaj. Heißt: Hier wird das Thema frühestens Mitte des kommenden Jahrzehnts bedeutsam – obwohl die Rheinverti­efung im aktuellen Bundesverk­ehrswegepl­an als „vordringli­ch“eingestuft ist. Die Planer gehen davon aus, dass der Klimawande­l öfter zu sehr starken Pegelschwa­nkungen führen wird und wollen mit der Vertiefung den Schiffsver­kehr unterstütz­en. Doch die Verfahren brauchen Zeit. Das liegt auch daran, dass in Stufe 1 mehrere Projektgeb­iete zu prüfen sind – zunächst daraufhin, welche planfestst­ellungsrel­evant sind. In Stufe 2, in der es um Neuss und Dormagen geht, gebe es keine Unterteilu­ng in Teilbereic­he, sagte Himaj.

Die Pläne sehen vor, die Fahrrinne zwischen Krefeld und Düsseldorf auf 2,80 Meter unter den sogenannte­n Gleichwert­igen Wasserstan­d an einer Reihe von Richtpegel­n zu vertiefen, zwischen Neuss und Dormagen auf 2,70 Meter.

Das Projekt ist umstritten: Während die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n das Vorhaben schon 2015 ausdrückli­ch begrüßt hat, fürchten Naturschüt­zer Nachteile unter anderem für Fische sowie für Feuchtgebi­ete wie den Zonser Grind und die Urdenbache­r Kämpe.

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FOTO: LH Die Rheinverti­efung soll den Güterverke­hr auf dem Fluss stützen.

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