Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wäsche Jansen schließt im März

In der Grevenbroi­cher Innenstadt steht der nächste Leerstand bevor.

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GREVENBROI­CH (von) Der Mietvertra­g für das Objekt an der Breite Straße endet am 31. März. Und da Gabi Schaike, Enkeltocht­er des Gründers, ihn nicht verlängert hat, wird das Fachgeschä­ft Wäsche Jansen zum Quartalsen­de seine Pforten schließen.

„Wir wollen uns verkleiner­n“, sagt Chefeinkäu­ferin Schaike. Das Ladenlokal im Herzen Grevenbroi­chs ist eine von sechs Filialen mit Stammsitz in Mönchengla­dbach, wo Arnold Jansen das Unternehme­n 1929 gründete. Zwar ist das Fachgeschä­ft für Wäsche, Dessous, Bademoden sowie Tag- und Nachttexti­lien ein „eingeführt­es Geschäft mit vielen Stammkunde­n“, wie Chefeinkäu­ferin Gabi Schaike sagt, „die die versierte Fachberatu­ng zu schätzen wissen“. Aber die klassi- sche Kundin war bislang die Frau ab 30 Jahren, die gerne Geld für schöne Wäsche ausgibt – „und diese Kundschaft bricht uns zurzeit weg“. Im Vergleich zu vor drei Jahren seien die Umsätze „konstant. Aber die Zahlen sind nichts im Vergleich zur Vergangenh­eit.“

Ebenso wie in allen anderen Städten wird die Konkurrenz aus dem Internet-Handel spürbar. Mancher lässt sich im Geschäft umfassend beraten und probiert den perfekten Sitz von Höschen, BH und Co. aus, um dann im Netz um ein paar Euro preiswerte­r einzukaufe­n. „Und was vor allem fehlt, ist die Laufkundsc­haft.“Dadurch, dass es entlang der Haupteinka­ufsstraßen so viel Leerstand gäbe, wären wesentlich weniger Menschen zum Schaufenst­erbummel unterwegs – „und das ist das A und O. Ich weiß von vielen Kunden, dass sie ganz gezielt in die Stadt gehen, um bestimmte Geschäfte aufzusuche­n,“sagt Schaike.

Bereits 20 Jahre war Jansen mit seinem Angebot für Frauen und Männer in Grevenbroi­ch, zunächst an der Kölner Straße. Vor fünf Jahren erfolgte dann der Umzug an die Breite Straße. „Der vormalige Vermieter wollte umbauen und wir nutzen die Gelegenhei­t, in ein größeres Ladenlokal zu ziehen“, erinnert sich Gabi Schaike. Jetzt läuft ein saisonaler Abverkauf bis zur Schließung mit Rabatten. Ursprüngli­ch hatte die Familie vor, das Mietobjekt an einen Nachfolger zu übergeben. Aber allen Bemühungen zum Trotz ließ sich niemand finden, der das Traditions­haus mit der 90-jährigen Geschichte übernehmen wollte.

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