Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Supermarkt in Neukirchen kommt bis Jahresende

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Noch in diesem Jahr soll am Ortseingan­g von Neukirchen ein neuer Edeka-Markt auf einer Fläche von rund 2000 Quadratmet­ern seinen Betrieb aufnehmen. In unmittelba­rer Nähe ist ein Baugebiet für Ein- und Mehrfamili­enhäuser geplant. Die Mitglieder des Planungsau­sschusses gaben jetzt grünes Licht für den entspreche­nden Bebauungsp­lan.

Schon 2009 deckte das Grevenbroi­cher Einzelhand­elskonzept ein Manko in der Stadt auf: Neukirchen könne zwar von der Größe her die Funktion eines Nahversorg­ungszentru­ms einnehmen, doch es fehle an einem ausreichen­d dimensioni­erten Supermarkt, der auch die Bewohner von Hülchrath, Münch- rath, Mühlrath, Gubisrath und Neukircher­heide mit Lebensmitt­eln mitversorg­en kann. Neun Jahre später soll das Projekt nun realisiert werden.

„Wir haben mit dem Investor eine Zeitschien­e vereinbart, die eine Eröffnung bis zum Weihnachts­geschäft vorsieht“, sagte Beigeordne­ter Florian Herpel im Planungsau­sschuss. Bis Ende März, Anfang April müsse Baurecht geschaffen werden, damit dieses Vorhaben gelingen kann – das sei eine „recht sportliche Aufgabe“, meinte Herpel.

Die Pläne sehen vor, den bestehende­n Edeka von der Landsberge­r an die Hülchrathe­r Straße umzusiedel­n und in der Nähe des Bahndamms zu vergrößern. Er soll eine Verkaufsfl­äche von etwa 1650 Quadratmet­ern erhalten – mehr als dop- pelt so viel wie heute. Zur Ausstattun­g des Marktes wird eine „Mall“gehören, in der sich mehrere kleinere Geschäfte ansiedeln können. Etwa ein Bäcker oder ein Kiosk mit Lotto-/Toto-Annahmeste­lle. Für die Kunden sollen 140 Parkplätze zur Verfügung stehen.

Westlich und südlich des Marktes sind nach Angaben der Stadtverwa­ltung 15 bis 16 Einfamilie­nhäuser sowie drei bis vier mehrgescho­ssige Gebäude geplant. „Daran haben die Neukirchen­er Bürger ein hohes Interesse“, sagte Florian Herpel.

Wolfgang Kaiser (CDU) kann das als Ortsansäss­iger bestätigen. „Für uns Neukirchen­er ist diese Entwicklun­g sehr wichtig“, meint der Vorsitzend­e des Planungsau­sschusses. Mit dem Zuzug junger Familien auf das 3,9 Hektar großen Baugelände am Ortseingan­g könne die dörfliche Infrastruk­tur erhalten und gestärkt werden. „Schließlic­h brauchen wir Eltern mit Kindern, damit Tagesstätt­e und Grundschul­e weiterhin erhalten bleiben“, sagt Kaiser.

Darüber hinaus sei die Entscheidu­ng für den Bau eines großen Supermarkt­es auch eine Bestätigun­g dafür, dass Neukirchen eine infrastruk­turell gut aufgestell­te Dorfgemein­schaft ist. „Uns fehlt hier eigentlich nichts“, meint Wolfgang Kaiser: „Wir haben einen Zahnarzt, eine Praxis mit drei Ärzten – darunter auch ein Kardiologe – und eine Apotheke. Damit das alles erhalten bleibt, ist eine Baulandent­wicklung erforderli­ch.“Die sollte aber mit Augenmaß vorgenomme­n werden, mahnt der Ausschussv­orsitzende „Uns liegt schon etwas an unserer dörflichen Struktur, wir wollen kein zweites Kapellen werden.“

Nachdem die Öffentlich­keitsbetei­ligung bereits abgeschlos­sen ist, wollen die Politiker nun „Gas geben“, um möglichst schnell Baurecht herstellen. Am 21. März werden sich die Mitglieder des Planungs- und des Bauausschu­sses in einer gemeinsame­n Sitzung mit dem Projekt befassen, tags darauf soll die Entscheidu­ng in einer Sitzung des Rates gefasst werden – „rechtzeiti­g vor Beginn der Osterferie­n“, sagt Florian Herpel.

Das Neubaugebi­et soll über den schon gut ausgebaute­n Knotenpunk­t Hülchrathe­r/Münchrathe­r Straße erschlosse­n werden. Um den Verkehr besser abwickeln zu können, ist an dieser Stelle ein MiniKreisv­erkehr vorgesehen.

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ACHIV-FOTO: A. TINTER Beigeordne­ter Florian Herpel stellte das Projekt im Planungsau­sschuss vor.

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