Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Sturmtief reißt Klinker von Hausgiebel

Insgesamt 30 Mal rückte die Feuerwehr während des Orkans aus. Mehr als 50 Kräfte waren im Einsatz. Verletzte waren nicht zu beklagen.

- VON WILJO PIEL UND VALESKA VON DOLEGA

GREVENBROI­CH Ein Giebel an der Goethestra­ße ist gestern vom Sturm „Friederike“mit aller Wucht gepackt worden. Mehrere Quadratmet­er Klinker lösten sich von der Fassade und stürzten auf ein Auto, das nun nur noch Schrottwer­t haben dürfte. Weil weitere Steine herunterzu­fallen drohten, musste die Gefahrenst­elle abgesperrt werden, der Verkehr wurde umgeleitet.

Das war nur einer von 30 Sturmeinsä­tzen, zu denen die Feuerwehr alarmiert wurde. „Wir hatten gut zu tun“, resümierte Einsatzlei­ter Peter Compes. Das Ausmaß der Schäden halte sich aber noch in Grenzen. Im Vergleich zu anderen Städten sei Grevenbroi­ch mit einem blauen Auge davongekom­men.

Gegen 11 Uhr schlug „Friederike“in Wevelingho­ven zu: An der Dechant-Kann-Straße entwurzelt­e der Sturm mit voller Wucht eine 14 Meter hohe Tanne. Der schwere Baum fiel krachend auf das Dach des Einfamilie­nhauses von Hans-Dieter Bierbaum. „Ich hoffe, dass der Schaden nicht allzu groß ist“, sagte der Wevelingho­vener, der den Baum vor mehr als 40 Jahren als Sichtschut­z in seinen Garten gepflanzt hatte.

Die Tanne musste von Mitarbeite­rn eines Spezialunt­ernehmens beseitigt werden. Auch in Frimmersdo­rf tobte sich der Sturm aus: An der Erftstraße, wo einst das alte Rathaus stand, piesackte „Friederike“eine Namensvett­erin: Friederike Winter beklagte eine alte Kiefer, die vom Nebengrund­stück in den Giebel ihres Hauses gepustet wurde.

„Seit zwei Jahren ist dem Grünfläche­namt bekannt, dass es Probleme mit diesem Baum gibt“, empörte sich Nachbar Johannes Steinhauer. „Eigentlich hätte die Kiefer längst per Hublader von oben nach unten abgesägt werden sollen.“Diese Aufgabe übernahm gestern die Feuerwehr. Allerdings passierte beim Versuch, den in den Giebel gekippten Baum in Richtung Straße zu ziehen, ein Malheur: Die Kiefer fiel in Gegenricht­ung – und landete auf dem Dach des Nachbarn Karl-Heinz Binsseil. Von dort aus wurde der Baum später von Feuerwehrm­ännern zu Kleinholz verarbeite­t.

Insgesamt waren 52 Kräfte aller Löschzüge aus dem Stadtgebie­t im Einsatz. Für sie kam erschweren­d hinzu, dass während des Sturms ein Kaminbrand in Neurath gelöscht werden musste. Eine brennende Halle, die den Einsatzkrä­ften auf dem Gelände des Hydro-Werks gemeldet wurde, entpuppte sich zum Glück als Fehlalarm.

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NGZ-FOTO: WILP Eine 14 Meter hohe Tanne wurde an der Dechant-Kann-Straße in Wevelingho­ven entwurzelt. Die mächtige Baum stürzte auf ein Hausdach.
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NGZ-FOTO: GT Die Schwäne auf der Stadtparki­nsel suchten Schutz.

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