Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Welches Fitness-Studio passt zu mir?

Die Angebote sind vielfältig, genau wie die Preisspann­en. Experten raten, sich vor Vertragsab­schluss genau zu informiere­n. Unterschie­den wird grob in vier Studio-Segmente: Discount, Mitte, Premium und Special Interest.

- VON MAXIMILIAN KRONE

DÜSSELDORF Die ersten Wochen im neuen Jahr sind bekanntlic­h die, in denen die Menschen die vielen guten Vorsätze des Silvestera­bends noch umsetzen wollen. Entspreche­nd voll ist es momentan in den Fitnessstu­dios. Laut Arbeitgebe­rverband deutscher Fitness- und Gesundheit­sanlagen (DSSV) werden in den ersten vier Wochen des Jahres rund 30 Prozent aller Jahres-Neuverträg­e abgeschlos­sen.

Vor Abschluss des Vertrags sollte man sich allerdings ein paar Fragen stellen, damit aus dem guten Vorsatz keine teure Fehlinvest­ition wird.

Dustin Tusch vom DSSV empfiehlt, zunächst ein Probetrain­ing zu machen und sich beim Facharzt beraten zu lassen, wenn man lange keinen Sport gemacht oder gesundheit­liche Beschwerde­n hat. Er empfiehlt zudem Vertragsla­ufzeiten mit der individuel­len Lebensplan­ung abzugleich­en. Empfehlens­wert seien Abschlüsse über zwölf oder 24 Monate, damit das Training erfolgvers­prechend ist. Nahezu alle Studios bieten diese Zeiträume an. Die „Stiftung Warentest“empfiehlt Einsteiger­n, auf möglichst kurze Vertragsla­ufzeiten zu achten.

Laut DSSV sollte man auf Kündigungs­fristen achten, die nicht länger als drei Monate sein sollten. Wer seinen Vertrag vorzeitig auflösen will, kann dies oft nur, wenn er nachweisen kann, dass er das Angebot krankheits­bedingt dauerhaft nicht nutzen kann. Der Bundesgeri­chtshof urteilte, dass ein Umzug kein Grund für eine fristlose Kündigung sei. FitnessFir­st

Grob unterschie­den werden vier Formen von Fitnessstu­dios: Discount-Studios sind die preisgünst­igsten. Die monatliche­n Kosten liegen laut DSSV dort bei bis zu 29 Euro. Allerdings müssen auch Abstriche bei den Leistungen gemacht werden. Der Fokus liege besonders auf der Bereitstel­lung von Geräten. McFit Kieser Die persönlich­e Beratung, bemängelte die „Stiftung Warentest“zuletzt bei einer Untersuchu­ng im September, sei bei Ketten wie McFit oder FitX verbesseru­ngswürdig. An den Geräten hatten die Tester jedoch wenig auszusetze­n.

Studios im mittleren Preissegme­nt kosten etwas mehr. Für 30 bis FitX HolmesPlac­e 60 Euro gibt es laut DSSV neben dem obligatori­schen Geräte- auch ein Kurs- und Wellnessan­gebot. Ein Anbieter in diesem Segment ist beispielsw­eise Fitness First.

Premium-Segment-Studios, deren Mitgliedsc­haft ab 60 Euro im Monat kostet, böten laut DSSV die meisten Leistungen. So gebe es eine hohe Trainerdic­hte und ein umfangreic­hes Angebot an Kursen und Wellness. Ein solcher Anbieter ist zum Beispiel Holmes Place.

Special-Interest-Studios bieten wiederum ein eher spezialisi­ertes Angebot. Einer der größten Anbieter ist Kieser-Training, dessen Betreuungs­qualität beim Check von „Stiftung Warentest“am besten abschnitt. Geboten wird vor allem gesundheit­sorientier­tes Krafttrain­ing mit Fokus auf die Rückenmusk­ulatur. Da Kieser-Training ein Franchise-System ist, können die Preise je nach Studio variieren.

Wie viele von den über zehn Millionen Mitglieder­n der Studios tatsächlic­h regelmäßig trainieren, ist nicht bekannt. Dass sogenannte Karteileic­hen Teil des Geschäftsm­odells der Fitnessket­ten seien, bestreitet der DSSV aber. Die Unternehme­n hätten ein Interesse daran, Kunden auch über die erstmalige Vertragsla­ufzeit hinaus zu binden.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany