Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Jecke Wiever“feiern vier Tage lang

Mehrere tausend Besucher ließen sich den Sitzungska­rneval der KG Rut-Wieß in dieser Woche nicht entgehen.

- VON SEBASTIAN MEURER

ROMMERSKIR­CHEN Auch nach 15 Stunden und insgesamt drei von vier Sitzungen zeigte Elferratsc­hefin Margret Velder am späten Donnerstag­abend keinerlei Ermüdungse­rscheinung­en: „Die reißen das“, sagte sie mit Blick auf das wieder bestens aufgelegte Publikum in der sich nur langsam leerenden Mehrzweckh­alle, in der mehrere hundert Frauen fünf Stunden lang Karneval gefeiert hatten, was das Zeug hielt.

Die Karnevalsg­esellschaf­t RutWieß hatte auch diesmal wieder nahezu alles aufbieten können, was im Kölner Karneval Rang und Namen hatte. Wobei auch hier noch Steigerung­en möglich sind, denn so gut wie die Sitzung am Donnerstag war wohl seit Jahren keine mehr besetzt. „De Höhner“mit ihrem Hit „Wir sind für die Liebe gemacht“, die „Bläck Fööss“und auch „Brings“gaben ebenso ein Gastspiel im „Gillbach-Gürzenich“am Nettesheim­er Weg wie die „Räuber“mit ihrem neuesten Ohrwurm „Für die Iwigkeit“und die „Domstürmer“. Wie üblich waren die Wortbeiträ­ge knapp gehalten, wobei mit Martin Schops und Guido Cantz in dieser Woche gleichfall­s Hochkaräte­r im Einsatz waren.

Begeistert zeigte sich auch RutWieß-Chef Jürgen Lorenz. Mit vier Mädchensit­zungen und jeweils einer Herren- sowie einer Kindersitz­ung ist nicht allein für ihn allerdings das Potenzial für die Ehrenamtle­r von Rut-Wieß ausgeschöp­ft. „Eine fünfte Frauensitz­ung wird es nicht geben, da ist auch nichts in der Diskussion“, sagt Lorenz angesichts des sitzungsfr­eien Montags. Der werde noch zum Aufbauen gebraucht, sagt Lorenz, der sich am vergangene­n Wochenende über mehr als 30 Helfer freuen konnte. Die Beliebthei­t der Frauensitz­ungen sprengt längst die Ortsgrenze­n von Rommerskir­chen.

„Ohne eine so gute Mannschaft, wie sie hinter mir steht, wäre das alles gar nicht machbar“, sagt Lorenz, der seit Herbst 2016 an der Spitze der KG steht. Seine über 30 Jahre währende Tätigkeit als Tanztraine­r hat er inzwischen beendet. Zum letzten Mal ist Lorenz derzeit als Prinzenfüh­rer unterwegs. Das Kin- derprinzen­paar Oliver Blasy und Eva Petermann sei von dem Trubel rundherum „überhaupt nicht eingeschüc­htert und toll motiviert“. Die Frauensitz­ungen haben die beiden Grundschül­er stets mit eröffnet, morgen können sie selbst bei der Kindersitz­ung (Beginn 14 Uhr) nach Herzenslus­t mitfeiern. Nach der gelungenen Sitzungswo­che können Jürgen Lorenz und sein Stellvertr­eter Matthias Schlömer entspannt dem Höhepunkt der tollen Tage entgegen sehen: Am Karnevalss­onntag (11. Februar) werden voraussich­tlich erneut mehr als 40 Gruppen am großen Umzug teilnehmen.

Zeitlich deutlich früher startet der Vorverkauf für den Sitzungska­rneval 2019: Kommenden Montag, 22. Januar, geht es los, und die Prognosen stehen gut, dass am Aschermitt­woch die Sitzungen fürs kommende Jahr bereits ausverkauf­t sind. „Früher habe ich immer gedacht: Nach Karneval ist vor Karneval, doch das stimmt nicht. Ich habe gelernt, dass der Karneval niemals endet“, lautet die von Jürgen Lorenz nicht allein in der Sitzungswo­che gewonnene Erkenntnis.

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FOTO: ATI „Colör“, Kölns erste Frauenband im Fasteloven­d, trumpfte gestern Nachmittag auch bei der vierten und letzten Mädchensit­zung der KG Rut-Wieß in der Mehrzweckh­alle am Nettesheim­er Weg auf.

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