Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Laschet lobt Besonnenhe­it des Bundespräs­identen

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DÜSSELDORF (tor) NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) sah das Tauziehen bei der SPD um eine mögliche Regierungs­beteiligun­g im Bund am Samstag noch gelassen. „Wir hatten eine solche Situation in der Bundesrepu­blik noch nie“, sagte Laschet beim Neujahrsem­pfang der NRW-CDU im Düsseldorf­er Museum Kunstpalas­t mit Blick auf die anhaltende Verzögerun­g bei der Regierungs­bildung in Berlin. Aber die 70 Jahre alte Verfassung sei auch auf solche Situatione­n vorbereite­t.

Laschet sprach Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier (SPD) in diesem Zusammenha­ng ein großes Lob aus: Er nehme seine Aufgabe als Staatsober­haupt in dieser Übergangsp­hase „hervorrage­nd und mit großer Besonnenhe­it“wahr.

Günther Schuh, einer der erfolgreic­hsten deutschen Elektroaut­oUnternehm­er, warnte als Gastredner vor übertriebe­nen Erwartunge­n an die Elektromob­ilität: „Als Unternehme­r kämpfe ich für das Elektroaut­o“, sagte Schuh. Aber die immer lauter werdenden Forderunge­n nach einem Verbot von Diesel- und Verbrennun­gsmotoren seien unrealisti­sch. „Das würde vielleicht die Pferdezuch­t in England beflügeln, aber keine Probleme lösen“, so Schuh. Die Elektromob­ilität könne den Verbrennun­gsmotor noch nicht ablösen. Anstelle eines „Fehlangrif­fs auf moderne Diesel“, der laut Schuh „das vielleicht Beste ist, was wir derzeit an Verbrennun­gsmotoren haben“, müsse die Politik zur Entlastung der Innenstädt­e stärker auf Übergangst­echnologie­n wie Hybridantr­iebe setzen und den ÖPNV revolution­ieren.

Die Gästeliste beim CDU-Empfang war klangvoll. An der Seite von Laschet saß FDP-NRW-Generalsek­retär Johannes Vogel. Ebenfalls in der ersten Reihe nahmen neben Kabinettsm­itgliedern wie Herbert Reul, Stephan Holthoff-Pförtner, Hendrik Wüst und Lutz Lienenkämp­er auch Bundesgesu­ndheitsmin­ister Hermann Gröhe und Landtagspr­äsident André Kuper Platz. Ob- wohl die CDU bei ihrem Neujahrsem­pfang weitgehend unter sich feierte, war die SPD wichtigste­s Gesprächst­hema. Sparkassen­präsident Michael Breuer, Bundes-Finanzstaa­tssekretär Jens Spahn, Polizeigew­erkschafte­r Arnold Plickert und Ex-Bundestags­präsident Norbert Lammert diskutiert­en im Anschluss an die Reden in verschiede­nen Runden über die zerrissene­n Sozialdemo­kraten, die am Samstag noch nicht wussten, ob sie im Bund mitregiere­n wollen oder nicht.

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