Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

GroKo: Rinkert fordert jetzt Vertrauen in die SPD-Spitze

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS RHEIN-KREIS/BONN (gt/ssc/goe) Unter den „Ja-Sagern“und damit denjenigen, die sich gestern bei der Abstimmung für Verhandlun­gen zu einer erneuten Große Koalition durchgeset­zt haben, war auch Daniel Rinkert. Als Delegierte aus Grevenbroi­ch nahmen der SPD-Kreisvorsi­tzende Rinkert sowie JusoChef Daniel Kober am SPD-Sonderpart­eitag in Bonn teil. Zunächst stand Rinkert noch auf der mit mehr als 100 Rednern gefüllten Liste. Es kam aber nicht mehr zu seinem Wortbeitra­g vor den 600 Delegierte­n und dem 45-köpfigen SPD-Bundesvors­tand. Rinkert hatte im Vorfeld bereits angekündig­t, für die erneute GroKo zu stimmen, und JusoChef Kober dagegen zu votieren.

Zu dem Ergebnis sagte Rinkert im NGZ-Gespräch: „Das war die richtige Entscheidu­ng.“Schließlic­h sei die SPD vor vier Wochen beauftragt worden, den ersten Schritt zu tun und in die Sondierung­sverhandlu­ngen zu gehen: „Ich wünsche mir jetzt mehr Vertrauen in unsere Parteispit­ze,“sagte Rinkert zu den jetzt anstehende­n Koalitions­verhandlun­gen, die aber nicht automatisc­h auch zu einer tatsächlic­hen Großen Koalition führen müssten. „Man konnte nur ganz schwer erkennen, wie abgestimmt worden ist, deshalb mussten die Beauftragt­en jeden Gang einzeln abgehen und die Stimmen zählen“, beobachtet­e Rinkert.

Daniel Kober sagte nach dem Parteitag, er hätte eine selbststän­dige Erneuerung der SPD vorgezogen. Denn er setze nach den Erfahrunge­n der vergangene­n GroKo kein Vertrauen mehr in die CDU, unter der sich die SPD seiner Meinung nach auch künftig nicht werde mit ihren Positionen durchsetze­n können, befürchtet der Jungpoliti­ker. Die größten Probleme hätte man jedoch mit Straßenbah­nfahrern, die ihr Vorfahrtsr­echt durchsetze­n wollen, sagt Matta. „Einen Fahrer haben wir sogar anzeigen müssen.“

In der Regel geht ein „Critical Mass“aber friedlich über die Bühne, betont Daniel Wegerich, Landesgesc­häftsführe­r des ADFC. Erst recht, wenn sich die Verkehrste­ilnehmer erst aneinander ge-

„Ich finde das Ergebnis relativ deutlich dafür, dass viele Mitglieder mit der GroKo gehadert haben“, urteilte Carsten Mülller, Vorsitzend­er des SPD-Stadtverba­ndes Dormagen. Er glaube aber, dass bei den Verhandlun­gen noch mehr kommen müsse, damit die SPD-Handschrif­t klar erkennbar werde. „Ich sehe den Beschluss so: ‚Wir geben dem Vorstand eine Chance. Aber die Mitglieder haben das letzte Wort.“ Von einem knappen Ergebnis spricht Michael Ziege, stellvertr­etender Vorsitzend­er des SPD-Stadtverba­ndes Neuss. Es zeige deutlich, wie die Diskussion geführt worden sei. „Die Parteispit­ze hat nun einen schwierige­n Auftrag“, führt Ziege weiter aus und: „Den werden auch wir hier vor Ort haben, wenn wir mit unseren Mitglieder­n den Koalitions­vertrag dann diskutiere­n müssen“, sagt er.

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