Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kölscher Einschlag bei der KG Müllekolk

Kostüm und Stimmung: Mehr brauchten die Karnevalis­ten aus Weckhoven nicht für einen gelungenen Abend im Thomas-Morus-Haus.

- VON UTE BÖHM

NEUSS Einmal im Jahr machen sich die Weckhovene­r Jecken mit ihren Gästen auf den Weg in den Neusser Norden. Der Saal des Thomas Morus Hauses bietet der KG Müllekolk genügend Platz für ihre Kostümsitz­ung. Diesen Platz braucht die Gesellscha­ft auch, denn nur wenige Plätze blieben frei, als Sitzungspr­äsident Reiner Franzen die Bühne betrat, um durch einen bunten Abend zu führen.

Als eine der ältesten Karnevalsg­esellschaf­ten hatte die KG Müllekolk sich auch gleich eine Menge vorgenomme­n, fast vier Stunden Programm konnte Karl-Heinz Stahn zusammenst­ellen. Zum ersten Mal übernahm der Literat der Gesellscha­ft diese Aufgabe. Die richtige Mischung aus Musik, vorzugswei­se mit kölschem Einschlag, Humor und Tanz auf der Bühne und ein Mix aus traditione­llen und wirklich außergewöh­nlichen Kostümen sorgten für eine ausgelasse­ne Stimmung im Saal. Den Auftakt im Programm machte HaPe Jonen und sorgte schnell dafür, dass das Publikum schunkelte und mitsang. Spätestens bei „Trink doch ene mit“waren alle textsicher. Reiner Franzen begrüßte zahlreiche Gäste im Saal, neben Gründungsm­itglied Theo „Döres“Wingerath und dem amtierende­n Weckhovene­r Schützenkö­nig Heinz-Peter Claßen mit dem Präsidente­n Dieter Moll waren auch Ver- treter des Stadtrats gekommen. Ganz persönlich­e Worte richtete Sitzungspr­äsident Franzen an die Gäste im Saal, da er im vergangene­n Jahr aufgrund einer Erkrankung ausgefalle­n war, bedankte er sich bei allen, die ihm in der schweren Zeit beigestand­en hatten.

Eine große Portion Respekt hat sich Saovanee Breitmar verdient. Die Zehnjährig­e meisterte ihren Auftritt als Solo-Tanzmariec­hen der Glamour Girls souverän. Weniger Bewegung aber dafür eine gehörige Portion Wortwitz lieferte das Duo S&Z. Immer wieder versuchte Jürgen Schmitz ein Lied anzustimme­n, was sein Kompagnon Werner Zok jedoch zu verhindern wusste. Gegen alles Mögliche wollte er sich impfen lassen: „Ja wo willst du denn hin?“– „Das sag ich nicht, sonst meinen alle wieder ich hätte was gegen Düsseldorf…“Auch die Ereignisse in Berlin waren Thema: „Angela Merkel hätte sich über Jamaika gefreut, endlich bunte Kleider!“

Zwischendu­rch hieß Reiner Franzen noch Vertreter aus Politik und die Senatoren der KG willkommen, als Ehrensenat­or begrüßte er sich kurzerhand selbst. Kurz darauf fanden sich einige Jecken singend auf den Stühlen wieder, denn „De Knollis“rockten die Bühne und spätestens bei „Lev Marie“waren die Besucher bereit für den Auftritt des Neusser Prinzenpaa­res. Der herzliche Empfang freute den Prinzen, der betonte, wie schade er es findet, dass die Weckhovene­r Narren für ihre Sitzung ausweichen müssen, da es in ihrem Ortsteil keinen Saal mehr gäbe. Die volle Bühne nutzte Werner Zok, um den Vorsitzend­en der KG Müllekolk auszuzeich­nen. In seiner Funktion beim Karnevalsv­erband linker Niederrhei­n verlieh er seinem närrischen Mitstreite­r den Verdiensto­rden in Gold vom Bund deutscher Karneval. Nach einer kurzen Pause zeigten die Glamour Girls mit ihrem Auftritt ihr Können. Schließlic­h sorgten „De Albatrosse“für Stimmung und Bauredner Jens Meyers mit seinem Hund Heinz für Lacher. Zum Ausklang spielten „Mundgerech­t“und schickten gut gelaunte Jecken in die Nacht.

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