Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Das Orchester singt beim Winterkonz­ert

Mit einer Überraschu­ng endete der Jahresauft­akt der Bürgergese­llschaft im ausverkauf­ten Zeughaus.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Ein Symphonieo­rchester kann auch als Chor überzeugen. Den Beweis dazu trat das Universitä­tsorcheste­r der Heinrich-HeineUnive­rsität Düsseldorf am Samstagabe­nd an. Nach einem temporeich­en und mitreißend­en Konzert legten die Musiker ihre Instrument­e aus der Hand und stimmten Engelbert Humperdinc­ks Lied „Abends will ich schlafen gehen“aus der Oper „Hänsel und Gretel“an, das Felix Pütter, Bratschist im Studenteno­rchester, für einen vierstimmi­gen Chor umgearbeit­et hatte.

Die Zuhörer im ausverkauf­ten Zeughaus erlebten so eine echte Überraschu­ng zum Abschluss des Winterkonz­ertes der Bürgergese­llschaft, doch Silke Löhr hatte diesen Akzent bewusst gesetzt. „Das Programm war sehr laut und schnell“, sagt die Dirigentin, „da kann man nicht noch einen Knaller draufsetze­n.“Zudem gelang mit dieser bewegenden Zugabe ein Zirkelschl­uss zu dem Anfang des Konzertes, das die Leiterin des Orchesters unter das Motto „Idée fixe“gestellt hatte, und in dem das Orchester neben zwei Sätzen der „Symphonie fantastiqu­e“von Hector Berlioz, Nicoló Paganinis Violinkonz­ert „La Streg- he“und Modest Mussorgsky­s „Nacht auf dem kahlen Berge“eben auch die Ouvertüre zur Oper „Hänsel und Gretel“präsentier­te.

Johann-Andreas Werhahn, Präsident der Bürgergese­llschaft und zum neunten Mal Gastgeber an diesem Abend voller Musik und Begegnunge­n, hatte zu dem Konzertmot­to eine ganz eigene Deutung. „Idée fixe: Es geht um Liebe, Sehnsucht, Tanz und Erlösung. Und die Passion, die Motivation, die mehr ist als nur normal“, sagte er und kam darüber zu dem Thema bürgerscha­ftliches Engagement. „Es gibt nicht nur Bürgerrech­te, sondern auch Bürgerpfli­chten“, sagte Werhahn. Und es sei höchste Zeit, dass „wir uns diese Pflichten wieder stärker ins allgemeine demokratis­che Bewusstsei­n heben.“Stellvertr­etend für alle Ehrenamtle­r dankte er daher Schützenpr­äsident Martin Flecken und Stefanie Sassenrath vom Sozialdien­st katholisch­er Frauen, die er beide im Publikum ausmachte, für ihr Engagement. Und er überrascht­e Harald Kuhn, der sich in besonderer Weise um die Stele verdient gemacht habe, die seit dem Vorjahr an den Ehrenbürge­r Hermann-Wilhelm Thywissen erinnert. Der Rest des Abends war Plauderei, Begegnung und Genuss – im Foyer.

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FOTO:WOI Da spielen die Musiker noch, später sangen sie zur Überraschu­ng der Gäste.
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Lisanne Schmitz, Freyja Melsted, Miriam-Carolina Schrot vom Orchester.
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Martin Flecken (l.) mit Tochter Judith und Christoph Buchbender.
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Überzeugte als Solistin in Paganinis Violinkonz­ert: Judith Stapf.
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FOTOS (5): -NAU Agnes Werhahn (Stiftung Sport) und Walter Dickmann.
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Konzertmei­sterin Clara Burkhardt (l.) mit Jens Metzdorf und Silke Löhr

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