Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

HTC krönt starke Saison mit Heimsieg

Im letzten, für den Klassenver­bleib bedeutungs­losen Match der Hallenhock­ey-Bundesliga West schlägt der Aufsteiger SW Neuss vor mehr als 500 Zuschauern an der Jahnstraße das punktlose Schlusslic­ht Kahlenberg­er HTC noch mit 10:6.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS Es ist lange her, dass das für den HTC SW Neuss in der Hallenhock­ey-Bundesliga tätige Personal so tiefenents­pannt in ein letztes Saisonspie­l gegangen ist wie gestern Nachmittag beim 10:6-Sieg (Halbzeit 2:2) vor rund 500 Zuschauern (!) gegen den bereits vor dem Anpfiff abgestiege­nen Kahlenberg­er HTC.

2015 war das, als die SchwarzWei­ßen unter Trainer Daniel Strahn schon eine Woche vor dem finalen Einsatz gegen den Gladbacher HTC (musste nach der 8:12-Niederlage an der Jahnstraße runter) mit einem 5:3-Heimsieg im Derby über den Düsseldorf­er HC den Klassenver­bleib im Oberhaus perfekt gemacht hatten. Ein Jahr später stand das Team unter der Regie von Teammanage­r Stephan Busse im Match beim bereits fürs DM-Viertelfin­ale qualifizie­rten Tabellenzw­eiten Uhlenhorst Mülheim bis vier Minuten vor Schluss vor der sensatione­llen Last-Minute-Rettung (6:5), unterlag dann jedoch noch mit 6:7 und stieg ab. Und 2017 gelang den nun von Matthias Gräber gecoachten Neussern im Showdown beim mit aller Macht gegen den Abstieg kämpfenden Düsseldorf­er SC 99 ein 10:7-Erfolg und damit die Rückkehr in die Eliteklass­e.

Die Grundlage zum Klassenver­bleib hatte der HTC in der Weihnachts­pause gelegt, aus der der Aufsteiger mit Vollgas herauskam und sich mit Topleistun­gen gegen den Deutschen Meister Rot-Weiß Köln (6:7) sowie in Mülheim (7:6) entscheide­nd in Position brachte. Weil Kahlenberg – vor allem nach der 9:10-Heimnieder­lage kurz vor Heiligaben­d gegen Neuss – nichts mehr zuzusetzen hatte, löste SchwarzWei­ß bereits drei Spieltage vor Saisonschl­uss das Ticket für einen weiteren Winter in Liga eins. Was Hoffnung macht: Zwar ging es auch in der nun abgelaufen­en Spielzeit nicht ohne die Klasse der Ü30-Jungs Philipp Weide (35), Sebastian Draguhn (34), Steven Dühr (33) und dem nur für die Halle verpflicht­eten Tomasz Górny (31), doch verfügt der DM-Finalist von 2008 rund um den unverzicht­baren Ivo Otto (28) in Mario Stümpel (27), Torhüter Jonas Radeke (25), Cedric Heimbach (20), Jan Mausberg (19) und Carsten Merge (25) – nicht nur wegen seines Siegtores in Kahlenberg die Entdeckung der Saison – endlich wieder über Akteure, die das Format für Einsätze auf höchstem Spielnivea­u mitbringen. Um die Zukunft des HTC wäre es sogar noch sehr viel besser bestellt, wenn Talente wie Max Hubert, Paul Toll oder Clemens Hüsch auch in Nordrhein-Westfalen Hockey mit ihrem Studium verbinden könnten.

Gestern benötigten die Hausherren einen sehr langen Anlauf, um in die Partie zu kommen. Vor der Halbzeitpa­use ließ der HTC durch Sebastian Draguhn und Mario Stümpel zwei Siebenmete­r aus – für die Gäste patzte Thorben Pegel –, und geriet nach Toren von Thorben Pegel (0:1/ 17.) sowie Kevin Kleine-Klopries (1:2/23., Strafecke) sogar zweimal ins Hintertref­fen. Für die extrem fahrigen Neusser, die am Freitag nach dem Spiel gegen Uhlenhorst Mülheim mit großer Inbrunst den Klassenver­bleib gefeiert hatten, traf per Doppelpack zunächst nur Cedric Heimbach (19./29.).

Auch als Mario Stümpel und Ivo Otto in der 33. Minute die Treffer zur 4:2-Führung glückten, wussten sich die Gastgeber nicht zu befreien. Pegel (36.), Philipp Rohrbach (37.) und Florian Fey (43.) schossen Kahlenberg sogar wieder mit 5:4 in Front. „Bis dahin war das echt übel von uns“, schimpfte Gräber. Dann aber machten seine Jungs ernst: Górny glich aus (48.), in der Folge machte der famose Draguhn mit vier Treffern in Folge zum 9:5 (57.) alles klar. Stümpel markierte das 10:5, Philip Hüsgen den Endstand.

 ?? NGZ-FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE ?? Attacke Neuss: Vor mehr als 500 Zuschauern in der Neusser Stadionhal­le treibt Steven Dühr den Ball vors gegnerisch­e Tor. Sein mitgelaufe­ner Teamkolleg­e Ivo Otto steht für ein Anspiel bereit, als Verteidige­r für die Gäste aus Kahlenberg im Einsatz ist...
NGZ-FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE Attacke Neuss: Vor mehr als 500 Zuschauern in der Neusser Stadionhal­le treibt Steven Dühr den Ball vors gegnerisch­e Tor. Sein mitgelaufe­ner Teamkolleg­e Ivo Otto steht für ein Anspiel bereit, als Verteidige­r für die Gäste aus Kahlenberg im Einsatz ist...

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