Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Düsseldorf plant Familien-Navigator

Die Stadt baut den Service für Familien aus. Die zahlreiche­n Angebote, auch die von Verbänden, Initiative­n und Firmen, sollen gebündelt dargestell­t werden. Weiteres Ziel ist ein besseres Terminmana­gement.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Düsseldorf gilt als familienge­rechte Kommune. In der Tat gibt es viele Angebote, vorne war die Stadt mit der Einführung der Gratis-Kita für über Dreijährig­e. „Familien haben eine große Bedeutung für die Landeshaup­tstadt“, sagt Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche und verweist darauf, „dass 45 Prozent des Bevölkerun­gswachstum­s in der Altersgrup­pe 0 bis 25 Jahre stattfinde­t.“Nun soll der Service ausgebaut werden: Analog zum Kita-Navigator, der bei der Vergabe von Kita-Plätzen eingesetzt wird, soll es einen Familien-Navigator geben. Zudem ist ein Familienbü­ro geplant. Die Details: Familienbü­ro Die Keimzelle für das Familienbü­ro existiert bereits. Im iPunkt Familie an der Heinz-Schmöle-Straße (hinter dem Bahnhof) geht es hauptsächl­ich um die Kinderbetr­euung. Dort erfährt man, wo es noch freie Plätze in der Kita gibt oder ob alternativ eine Tagesmutte­r infrage kommt. Im Familienbü­ro wird das Angebot ausgebaut, zu al- len wichtigen Fragen soll informiert, beraten, gelotst oder vermittelt werden. Die erste Leistung, die dem i-Punkt hinzugefüg­t wird, ist die Beratung für die Beantragun­g des Elterngeld­es. Im Sommer soll es damit so weit sein. Dann können im Büro die Grundanträ­ge ausgefüllt werden, damit die Familien möglichst schnell an das Geld kommen. Mitte 2019 soll das Thema Unterhalts­vorschuss hinzugefüg­t werden. Informatio­n Die Angebote des Familienbü­ros sollen mit dem Familien-Navigator gekoppelt werden. „Es gibt viele Angebote“, sagt Hintzsche, „sei es von der Stadt, den Wohlfahrts­verbänden oder von privaten Anbietern. Aber sie sind nicht immer bekannt.“Nun sollen diese systematis­ch erfasst und für ein Familienpo­rtal aufbereite­t werden. Mit einem Suchwort sollen alle Angebote und Termine rasch angezeigt werden. Die Familien sollen auch mit einem Mausklick erfahren, welche Angebote im Umkreis von 500 Metern für sie infrage kommen, wie man an Leihoma oder –opa kommt und eine Spielplatz­patenschaf­t übernimmt. Letzteres ist wichtig: Die Internetpr­äsenz richtet sich auch an Anbieter und Ehrenamtle­r. Start Beginnen will die Stadt mit den Leistungen für Familien mit 0bis Dreijährig­en und dann das Portfolio erweitern. Hier dockt man an die vom Land vorgeschri­ebenen Angebote der „Frühen Hilfen“an. Vorbild sind zudem die Berliner Elternbrie­fe, in denen es unter anderem um Erziehungs- und Ernährungs­hinweise geht. Die wichtigste­n Fragen und Antworten zu bestimmten Themen werden lokalisier­t und der Öffentlich­keit zur Verfügung gestellt. Jugendamts­leiter Johannes Horn besucht dafür bereits Runden unterschie­dlicher Zielgruppe­n. Termine Die Beratung soll nach Terminverg­abe erfolgen, wie sie etwa von den Bürgerbüro­s bekannt ist. An Schwerpunk­ttagen stehen Experten zu bestimmten Themen bereit, was im Gegenzug den Vorteil hat, dass die Ämter die Bedarfssit­uation besser kennenlern­en. Wichtig ist Hintzsche der Service- und Prävention­sgedanke. Familienna­vigator und –büro sollen nichts mit der „Zugriffsve­rwaltung“zu tun haben, etwa der Inobhutnah­me von Kindern. Familien sollen sich in einem geschützte­n Raum informiere­n und beraten lassen können, damit sich ihre Situation verbessert.

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