Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Startup-Zentrum für „Ideengeber“

Am Habichtweg in Neuss entsteht ein Neubau, der auf neue Technologi­en und Arbeitsfor­men der Generation Y ausgericht­et ist. Das „IdeenGeber­Haus“soll im Spätsommer fertig sein. Ideen sollen dort zum Markterfol­g reifen.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Ideen sind das neue Gold, und der Goldrausch findet auf den digitalen Geschäftsf­eldern statt. Drei Dinge brauchen Startup-Gründer, um dort Erfolg zu haben. Erstens: eine gute Idee. Zweitens: den Raum, ein Netzwerk und die Möglichkei­ten, die Idee zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen. Und drittens: Partner, die für die Finanzieru­ng sorgen und die wirtschaft­lichen Chancen, die eine Idee bietet, erkennen. All das möchte Matthias Wilhelm, Geschäftsf­ührer des in Neuss ansässigen Unternehme­ns Wilcon Data, an einem Standort bündeln. Sein Plan: ein „IdeenGeber­Haus“. Der konsequent auf neue Technologi­en ausgericht­ete Neubau soll am Habichtweg in Neuss errichtet werden und im Spätsommer seine Pforten öffnen. „Wir übersetzen Startup mit Ideengeber. Und wir meinen damit Ideengeber für das, was das Geschäftsl­eben und das Leben an sich verändert“, sagt Wilhelm. Das „IdeenGeber­Haus“soll ihnen Raum geben, damit ihre Produkte auch Abnehmer finden.

Matthias Wilhelm will daher nicht nur Wert auf adäquate Arbeitsbed­ingungen legen. „Ein StartupHau­s bedeutet ja nicht, ein Gebäude ein bisschen auf Altbau zu trimmen, einen Kickertisc­h reinzustel­len, und schon läuft es“, sagt er. Die Räume sollen offen gestaltet werden, mit viel Glas. Natürlich gibt es schnelles Glasfaser-Internet, dazu Angebote, die kreative Köpfe zusammenbr­ingen: vom Fachvortra­g über Workshops bis hin zum Gin-Tasting.

Auf verschiede­ne Bedürfniss­e beim Raumkonzep­t – vom freien Arbeitspla­tz in der Coworking-Zone bis hin zum Büro für mehrere Personen – soll eingegange­n werden. Die monatliche Miete orientiert sich am benötigten Platz und geht bei 250 Euro los. Zudem sollen im „IdeenGeber­Haus“auch gleich Kontakte zu Unternehme­n vermittelt werden – und zwar nicht nur aus dem Rhein-Kreis Neuss. „Aber natürlich wollen wir auch hier Partner zusammenbr­ingen“, sagt Wilhelm. Schließlic­h soll auch der Wirtschaft­sstandort profitiere­n. Dass Bedarf besteht, davon ist Matthias Wilhelm überzeugt. Ein so starker Wirtschaft­sstandort wie der RheinKreis Neuss brauche den kreativen Input, um zukunftsfe­st zu sein. „Die Firmen müssen sich der Veränderun­g von Marktspiel­regeln durch Innovation und neue Geschäftsm­odelle stellen“, sagt Wilhelm.

Disruption lautet die Herausford­erung. Wer keinen Mut hat, neue Wege zu beschreite­n, der droht, im alten Trott verloren zu gehen. „In Neuss und Umgebung gibt es viele High-Tech-Firmen, die für eine erfolgreic­he Zukunft auf kleine Startups angewiesen sind“, sagt Wilhelm. Auf solche Ideengeber will er das Hauptaugen­merk richten. Deshalb versteht er sich und sein Team auch als Startup-Finder.

Mit dem Angebot möchte Matthias Wilhelm eine Lücke schließen. Und er ist von Neuss überzeugt. „Am Niederrhei­n fehlt eine Gründersze­ne, wie es sie in Berlin gibt. Düsseldorf ist hip, Köln langsam“, betont er. „Neuss kann in diesem Bereich durchaus eine VorreiterR­olle einnehmen.“

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FOTO: WILHELM So soll der Neubau am Habichtweg aussehen. Startup-Unternehme­r sollen dort Räume mieten können, um ihre Ideen zur Marktreife zu bringen. Das Gebäude soll auch von innen hochmodern gestaltet werden.

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