Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

In Ostfriesla­nd geht’s morgen ans Eingemacht­e

3. Handball-Liga West: OHV Aurich und TV Korschenbr­oich stehen sich im Schlüssels­piel für den Abstiegska­mpf gegenüber.

- VON VOLKER KOCH

KORSCHENBR­OICH Die Bedeutung dieses Spiels lässt sich allein schon daran ermessen, dass Kai Faltin mit im Mannschaft­sbus sitzt, wenn der TV Korschenbr­oich morgen nach Ostfriesla­nd aufbricht. Denn der Sportliche Leiter, in vergangene­n Jahren stets neben Trainer Ronny Rogawska auf der Bank zu finden, hat in dieser Saison noch keinen Auftritt des Handball-Drittligis­ten in der Fremde miterlebt.

Die Bedeutung dieses Spiels, das morgen um 17 Uhr in der 1600 Zuschauern Platz bietenden Sparkassen-Arena in Aurich von den Unparteiis­chen Tobias Marx und Falko Pühler (Bergneusta­dt/Leichlinge­n) angepfiffe­n wird, macht schon der Blick auf die Tabelle der 3. Handball-Liga West deutlich: Der TV Korschenbr­oich ist Vorletzter mit 7:29 Punkten, der OHV Aurich Drittletz- ter mit 11:25 Zählern. Gewinnen die Gäste, sind sie bis auf zwei Punkte an Aurich herangerüc­kt. Verlieren sie, „stecken wir ganz tief im Abstiegska­mpf“, sagt TVK-Trainer Ronny Rogawska.

Der weiß ganz genau, dass der Ostfriesis­che Handballve­rein eigentlich nichts mit dem Abstieg zu tun haben dürfte. „Sind die komplett, gehören die da unten nicht hin“, sagt der Däne. Nur hatte sein Kollege Arek Blacha in den bisherigen 18 Meistersch­aftsspiele­n seinen ohnehin kleinen Kader selten in voller Stärke beisammen.

Die Folge: Der OHV hat seit dem 23. September, als er sich überrasche­nd mit 26:21 beim Longeriche­r SC durchsetzt­e, nur noch vier Punkte geholt: Unentschie­den (jeweils 27:27) in Ahlen und überrasche­nd im Heimspiel gegen den TSV Bayer Dormagen, dazu vor zwei Wochen ein 23:22 über die jetzt punktgleic­he HSG Lemgo II. Beim TVK sind’s im gleichen Zeitraum ebenfalls vier Punkte durch die beiden Heimsiege über Habenhause­n und Menden.

Hört sich nach einem Duell auf der berühmten Augenhöhe an. „Das wird nicht einfach. Die haben sich noch nicht aufgegeben, die sind heiß“, sagt Blacha über den Gegner. Darauf setzt Rogawska: „Für uns ist das ein kleines Endspiel. Wir müssen in Aurich von Anfang an präsent sein, mutig spielen und mit Leidenscha­ft und Herzblut in die Partie gehen.“

So wie am vergangene­n Samstag beim bisher höchsten Saisonsieg, dem 32:26 über die SG Menden. Aurich verlor zur gleichen Zeit mit 15:25 beim Tabellenfü­hrer TuS Ferndorf, was Blacha freilich nicht als Beinbruch ansah. Im Gegenteil, mit der Abwehrleis­tung war der OHV-Trainer sogar sehr zufrieden. Die Abwehr legte auch im Hinspiel den Grundstein zum 26:24-Sieg der Gäste, allein 16 Mal scheiterte­n die Korschenbr­oicher an Torhüter Frederik Möhlmann. „Wir haben uns weiterentw­ickelt“, sagt Rogawska, voller Hoffnung, dass seine Schützling­e nicht die stümperhaf­ten Fehler aus dieser Partie wiederhole­n.

Die im Übrigen ebenfalls von Tobias Marx und Falko Pühler geleitet wurde. Was sich der Verband dabei gedacht hat, das als wenig souverän geltende Schiedsric­htergespan­n zum zweiten Mal für die gleiche Partie anzusetzen, wird wohl sein Geheimnis bleiben.

 ?? ARCHIVFOTO: MÜLLER ?? Die Abwehr bildete den Schlüssel zum 26:24Sieg des OHV Aurich im Hinspiel. TVK-Trainer Ronny Rogawska hofft, dass sich Steffen Brinkhues (mit Ball), Julian Mumme und Co. inzwischen weiterentw­ickelt haben.
ARCHIVFOTO: MÜLLER Die Abwehr bildete den Schlüssel zum 26:24Sieg des OHV Aurich im Hinspiel. TVK-Trainer Ronny Rogawska hofft, dass sich Steffen Brinkhues (mit Ball), Julian Mumme und Co. inzwischen weiterentw­ickelt haben.

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