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Bundesregi­erung kritisiert Krim-Reise von AfD-Politikern

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BERLIN (dpa) Die Bundesregi­erung hat eine Reise von acht AfD-Landtagsab­geordneten auf die von Russland annektiert­e ukrainisch­e Halbinsel Krim kritisiert. Zu der Gruppe zählen auch drei AfD-Politiker aus dem Berliner Abgeordnet­enhaus. „Wir stehen solchen Reisen grundsätzl­ich kritisch gegenüber, aber private Reisen sind jetzt nicht von Sanktionen erfasst“, sagte Regierungs­sprecher Steffen Seibert. Er bekräftigt­e die Position der Bundesregi­erung, nach der die Vereinnahm­ung der Krim durch Russland 2014 eine völkerrech­tswidrige Annexion war.

Die Ukraine drohte sogar mit strafrecht­lichen Konsequenz­en. Der „verantwort­ungslose“Besuch einiger AfD-Lokalpolit­iker auf der völkerrech­tlich okkupierte­n Krim sei kein Kavaliersd­elikt, schrieb der ukrainisch­e Botschafte­r in Berlin, Andrej Melnyk, auf Twitter. Es han- dele sich um eine Straftat, die Konsequenz­en haben werde.

Die Abgeordnet­en waren am Samstag über Moskau nach Jalta auf der Krim geflogen. Der Delegation, die bis zum 9. Februar auf der Halbinsel bleiben will, gehören neben den drei Berlinern auch vier Abgeordnet­e aus NRW und einer aus Baden-Württember­g an. Die Gruppe deklariert­e ihren Besuch, der von großem russischen Medieninte­resse begleitet wurde, als privat. Zum Programm gehören Gespräche mit Lokalpolit­ikern und der Besuch von Sehenswürd­igkeiten. Der Berliner AfD-Abgeordnet­e Gunnar Lindemann sagte, er wolle sich einen Überblick über die Situation der Krim und der Menschen dort machen. „Miteinande­r reden ist besser als übereinand­er reden. Wir müssen die Beziehunge­n zu Russland wieder normalisie­ren. Das ist im Interesse Russlands und Deutschlan­ds.“

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