Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Altstadt-Pflaster: Hersteller verteidigt sich

Die Steine seien geeignet, so der Firmenchef. Man habe aber selbst vor der Art der Verlegung gewarnt.

- VON ARNE LIEB

Der Hersteller der Pflasterst­eine in der Altstadt, die Firma Metten Stein aus Köln, weist die Schuld am starken Verschleiß von sich. Die Betonstein­e vom Typ Umbriano, die seit 2011 verlegt werden, erfüllten alle Anforderun­gen. „Das ist ein sehr gutes Produkt, das zu Unrecht in die Kritik geraten ist“, sagt Firmenchef Michael Metten. Das Problem sei die Art der Verlegung, für die sich die Stadt entschiede­n habe – gegen die Empfehlung des Hersteller­s. „Auf die Problemati­k haben wir schon vor Beginn der Pflasterar­beiten hingewiese­n“, sagt Metten.

Im Altstadtpf­laster müssen immer wieder Schadstell­en ausgebes- sert werden. Steine, die sich aus dem Boden heben, erweisen sich als Stolperfal­len. Die SPD hatte im Stadtrat nachgefrag­t, die zuständige Dezernenti­n Cornelia Zuschke daraufhin berichtet, sogar einen Komplettau­stausch des Belags an besonders beanspruch­ten Stellen wie der Bolkerstra­ße zu prüfen.

Bei der Stadt räumt man inzwischen ein, dass der Belag für die extreme Belastung in dem Geschäftsu­nd Amüsiervie­rtel nicht ausgelegt ist. Insbesonde­re der Lieferverk­ehr mit Lastwagen macht dem Pflaster zu schaffen. Auch Fußgänger-Massen und Pferde hinterlass­en sichtbare Spuren. Hersteller Michael Metten verweist aber darauf, dass sogar ein Gutachten bestätigt hat, dass die Steine der gewünschte­n Qualität entspreche­n. „Wir haben nur das Material geliefert“, sagt Metten, der sich über die scharfe Kritik an seinen Steinen ärgert.

Das Problem ist offenbar die Verlegung auf einem sogenannte­n ungebunden­en Untergrund und mit gebundenen, also festen, Fugen. Diese Variante sollte die Reinigung erleichter­n. Sie habe sich aber „nicht bewährt“, wie auch Zuschke – die damals noch nicht in Düsseldorf tätig war – vor dem Stadtrat einräumte. Offenbar haben sich damit auch die schon anfangs geäu- ßerten Bedenken des Hersteller­s bestätigt. Zuschke will andere Techniken und Materialen prüfen und dem Stadtrat zur Entscheidu­ng vorlegen.

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FOTO: MANFRED ESSER Michael Metten sagt: „Das ist ein sehr gutes Produkt.“

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