Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Frau stirbt bei Brand in Bungalow
In der Bolssiedlung, an der Brahmsstraße, ist gestern Morgen ein Feuer ausgebrochen. Eine 92-jährige Frau starb noch vor Ort. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwierig, am Nachmittag musste das Dach des Hauses entfernt werden.
NORDSTADT Eine 92 Jahre alte Neusserin ist gestern Morgen bei einem Brand in einem Bungalow an der Brahmsstraße ums Leben gekommen. Die Frau schlief offenbar, als das Feuer zwischen 4 und 4.30 Uhr ausbrach. Eine 66 Jahre alte Frau, die als Pflegekraft arbeitet, konnte sich noch vor den Flammen in Sicherheit bringen. Sie musste mit einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden. Das teilte die Polizei gestern mit. Ein Trupp der Feuerwehr holte die 92-Jährige zwar noch aus dem brennenden Haus. „Wir konnten sie auch relativ schnell finden und ins Freie bringen“, sagt Dennis Telaar von der Feuerwehr Neuss. Versuche, die Frau zu reanimieren, scheiterten aber. Die 92-Jährige starb noch am Einsatzort.
Die Feuerwehr hatte stundenlang mit dem enormen Brand zu kämpfen. „Wir konnten das Feuer zunächst nur von außen angehen“, erklärt Telaar. Einen weiteren Trupp ins Haus zu schicken, sei schlicht zu gefährlich gewesen. Eine Ausnahme wurde gemacht, um die Frau aus den Flammen zu holen. „Der Einsatz erfolgte unter erhöhter Eigengefährdung“, sagt Telaar.
Bis zum Nachmittag loderten die Flammen im Haus in der Bolssiedlung. Dichter, dunkler Rauch drang noch stundenlang aus dem Bungalow. Brandgeruch hing über der Siedlung. Nachbarhäuser mussten jedoch nicht evakuiert werden, ein Übergreifen des Feuers wurde nicht befürchtet. Allerdings musste die Feuerwehr bei den Löscharbeiten geduldig vorgehen. Zunächst wurde ein Teil des Dachs geöffnet, um besser an den Brandherd im Inneren zu kommen. Dadurch gelangte Sauerstoff an Glutnester – das Feuer flammte immer wieder auf.
In den Mittagsstunden rückte dann ein Spezialbagger an. „Wir mussten das Dach komplett abtragen, um das Feuer zu löschen“, erklärt Telaar. Die Brahmsstraße blieb rund um den Einsatzort abgesperrt, in Spitzenzeiten waren 60 bis 70 Feuerwehrleute im Einsatz. Hinzu kamen Rettung, Polizei und weitere Einsatzkräfte.
Unklar ist bislang, weshalb es zu dem Feuer in dem Bungalow gekommen war. „Wegen der umfangreichen Löscharbeiten, sind unsere Fachleute noch gar nicht an die Brandstelle selbst rangekommen“, erklärte Polizeisprecherin Diane Drawe gestern. Auch zur Schadenshöhe können daher noch keine Angaben gemacht werden.
Nachbarn reagierten bestürzt auf das Feuer in dem Bungalow. Viele wurden nachts durch den Feuerwehreinsatz geweckt. „Schrecklich, dass es eine Tote gegeben hat“, sagt eine Nachbarin, die namentlich nicht genannt werden möchte.