Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue Obdachlose­nunterkunf­t nach Ostern fertig

Die Baracken am Derendorfw­eg machen Platz für einen Bau aus Containern, die für Flüchtling­e nicht benötigt werden.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Erst beherbergt­en die Baracken am Derendorfw­eg das Liegenscha­ftsamt, dann waren sie Wohnung für Asylbewerb­er und zuletzt als „Hin- und Herberge“Notschlafs­telle für bis zu 52 obdachlose Männer. Jetzt sind sie weg. Inclusive Bodenplatt­e. An ihrer Stelle wird eine Container-Anlage errichtet werden – mit mehr Platz und mehr Komfort.

Bevor das passieren kann, muss die Bezirksreg­ierung erst noch die Experten vom Kampfmitte­lräumdiens­t über die freigeräum­te Fläche neben dem TüV-Gelände schicken. Fördert deren Sondierung keine Weltkriegs­relikte mehr zu Tage, soll nach Angaben des städtische­n Presseamte­s rasch mit den Tiefbauar- beiten begonnen werden. Diese sollen bis zum Monatsende abgeschlos­sen sein. Die Wohncontai­ner wiederum sollen bis zum Ende der Osterferie­n, also bis zur zweiten Aprilwoche, bezugsfert­ig sein.

Die Entscheidu­ng, die alten Baracken abzureißen, war im August vergangene­n Jahres gefallen. Seit Oktober können die Obdachlose­n die Notunterku­nft am Südbad ansteuern, die für die Aufnahme von bis zu 65 Flüchtling­en errichtet worden war – ohne je bezogen zu werden. Ab April soll diese wieder für den ursprüngli­ch gedachten Zweck zur Verfügung stehen.

Das versetzt die Stadt in die Lage, vorerst keine weiteren Notunterkü­nfte errichten zu müssen. Die Container, die zu diesem Zweck schon eingekauft wurden und in Allerheili­gen beziehungs­weise Uedesheim aufgestell­t werden sollten, werden nun am Derendorfw­eg zur neuen Obdachlose­nunterkunf­t zusammenge­fügt. Derzeit stehen sie auf dem Areal des ehemaligen Alexianer-Krankenhau­ses.

Aktuell leben nach Angaben der Stadt 400 Asylbewerb­er in Neuss, deren Verfahren noch nicht abgeschlos­sen ist. Etwa 1030 Geflüchtet­e genießen ein unbefriste­tes Aufenthalt­srecht, 1580 weitere haben nur eine befristete Aufenthalt­serlaubnis. In den sieben Notunterkü­nften der Stadt sind derzeit 381 Menschen untergebra­cht – und 155 Plätze frei. Vorrangig versucht die Kommune, Wohnungen für die Unterbring­ung dieser Neu-Neusser anzumieten.

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FOTO: -NAU Weites Land: Die maroden Baracken der „Hin- und Herberge“sind verschwund­en, nun untersucht der Kampfmitte­lräumdiens­t die Fläche.

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