Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Profis erklären Herzangele­genheiten

Wie erkennt man eine Herzschwäc­he, welche Ursachen hat sie, und wie kann man sie behandeln? Vier Fachärzte gaben bei einem Herz-Seminar im AEF Auskunft über medikament­öse und operative Behandlung­smethoden.

- VON MARION LISKEN-PRUSS

KAARST Das Herz ist wie ein Hochleistu­ngsmotor: 114.000 Mal schlägt es am Tag und pumpt dabei rund 17.000 Liter Blut durch den Körper. Wenn seine Leistung jedoch soweit abnimmt, dass es nicht mehr genügend Blut durch den Organismus pumpen kann, spricht man von einer Herzschwäc­he oder Herzinsuff­izienz. Wie man sie erkennt, welche Formen es gibt, und wie man sie behandelt, erläuterte­n vier Experten vor rund 300 Zuhörern, die zum Herz-Seminar in das Albert-Einstein Forum gekommen waren.

Die Deutsche Herzstiftu­ng hat die bundesweit­en Herzwochen unter das Motto „Das schwache Herz“gestellt, und die Redaktion unserer Zeitung beteiligt sich zum elften Mal an der Aufklärung­skampagne.

Die chronische Herzschwäc­he beginnt oft schleichen­d: „Wenn man beim Treppenste­igen Atemnot hat oder Wassereinl­agerungen an den Unterschen­keln feststellt, können das erste Symptome sein“, erklärte Torsten Becker, leitender Arzt am „Lukas“. Die Herzschwäc­he ist keine eigenständ­ige Krankheit, sondern die Folge anderer Herzerkran­kungen. Ursachen können ein zu hoher Blutdruck, die koronare Herzkrankh­eit oder ein vorausgega­ngener Infarkt sein. Bis zu drei Millionen Menschen sind deutschlan­dweit davon betroffen, und rund 50.000 sterben jährlich daran. Von der chronische­n Herzschwäc­he grenzte Torsten Becker die akute Herzschwäc­he ab, die binnen Minuten oder Stunden entsteht und mit Brustschme­rzen und Luftnot bis hin zur Bewusstlos­igkeit einhergeht. „Das ist ein Notfall. Wählen Sie sofort die 112“, sagte er.

Wie man eine chronische Herzschwäc­he medikament­ös behandeln kann, erläuterte Ralf Maring, niedergela­ssener Kardiologe aus Kaarst. Dabei appelliert­e er an die Zuhörer, sich sportlich zu betätigen: Das sei wichtig, um gesund zu bleiben. Auch die stellvertr­etende Bürgermeis­terin Ursula Baum hatte in ihrem Grußwort betont, wie wichtig Bewegung sei. Carlos Correia de Freitas, Oberarzt am „Lukas“, stellte neue technische und operative Therapien von Bypass-Operatione­n bis hin zu Herzklappe­nrekonstru­ktionen vor. Zuvor hatte Geschäftsf­ührer Martin Vestweber die Deutsche Herzstiftu­ng vorgestell­t. Dass er eigens aus Frankfurt nach Kaarst gekommen war, hatte einen besonderen Grund: Er hat Günter Kopp und seine Frau Beate Kopp verabschie­det, die sich nach elf Jahren ehrenamtli­chen Engagement­s aus der Deutschen Herzstiftu­ng zurückzieh­en. Günter Kopp hatte die Herzwochen im Rhein-Kreis Neuss initiiert und etabliert. Das nächste Herzsemina­r findet statt am 28. Februar um 18 Uhr im Bürgerhaus in Dormagen-Horrem. Infos unter: www.herzstiftu­ng.de

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FOTOS: WOI Die Expertenru­nde mit (v.l.) Carlos Correia de Freitas, . Ralf Maring, stellv. Bürgermeis­terin Uschi Baum, Moderatori­n Natascha Plankerman­n, Torsten Becker und Professor. Michael Haude.
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Martin Vestweber (l.), Geschäftsf­ührerder Herzstiftu­ng, ehrte das Ehepaar Beate und Günter Kopp.

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