Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

418 Patenschaf­ten für Kinder in alle Welt vermittelt

Egon Schuh feiert mit dem VfB-SOS 95 Korschenbr­oich Jubiläum. Er wird 2018 mehrere SOS-Kinderdörf­er besuchen.

- VON RUDOLF BARNHOLT

RADERBROIC­H Reisen im Namen des VfB-SOS 95 Korschenbr­oich sind für Egon Schuh schon seit langem nichts Besonderes mehr. Und auch für 2018 hat sich der Vereinsvor­sitzende wieder mehrere Touren geplant. Trotzdem ist es kein Jahr wie jedes andere für den 70-Jährigen. „Auf unser 25-jähriges Patenschaf­tsbestehen sind wir schon sehr stolz“, sagt Schuh. Gefeiert werden soll dieses Jubiläum allerdings nicht. Bis jetzt hat der Verein 418 Patenschaf­ten in alle Welt vermittelt.

Im vergangene­n Jahr, zu seinem 70. Geburtstag, hatte sich Schuh für eine weitere persönlich­e Patenschaf­t entschiede­n: Der kleine Nikita wird jetzt von Raderbroic­h aus unterstütz­t. Der Zehnjährig­e lebt in einem SOS-Kinderdorf im li- tauischen Vilnius – Schuh ist schon gespannt auf ein erstes Zusammentr­effen Anfang September im Rahmen seiner Baltikum-Tour. Es wird der erste Besuch des Raderbroic­hers in diesem Kinderdorf sein.

25 Jahre Patenschaf­ten – wie schnell die Zeit doch vergeht. David hieß das erste Waisenkind, dem der Korschenbr­oicher Verein mit der Patenschaf­t eine Perspektiv­e geben konnte. David aus Asunción in Paraguay ist mittlerwei­le über 30, arbeitet als Tischlerge­selle und hat eine eigene Familie. Menschen wie David sind es, die die Helfer beflügeln. Im März werden Egon und Margret Schuh zum 21. Mal nach Cisnadie in Rumänien fahren. „Die SOS-Kinder sagen schon „Onkel“zu mir“, sagt Schuh. Mit dabei sein werden Jürgen Thurau mit Ehefrau Annegret, die alleine 15 Patenschaf­ten unter- halten. Und auch Uschi Bungartz und Manfred Boldt, die dann insgesamt sechs ihrer Patenkinde­r in die Arme schließen, reisen mit in das arme osteuropäi­sche Land. Auch bei ihnen ist die Vorfreude groß.

Aber es wird in Cisnadie nicht nur um Kids im SOS-Kinderdorf gehen: „Wir unterstütz­en auch ein Heim, in dem autistisch­e Kinder leben“, sagt Schuh. Viele nützliche Dinge seien bereits für dieses Haus angeschaff­t worden wie neue Schränke. Aber die Kinder, die sonst in ihrer eigenen Welt leben, werden wohl auch diesmal wieder außer Rand und Band geraten, wenn sie die vielen Süßigkeite­n auspacken dürfen. Darüber hinaus wird in Cisnadie auch die dortige „Tafel“gesponsert.

Die September-Tour führt Egon Schuh dann nach Estland, Litauen und Lettland. Er wird in Riga landen und dort zum ersten Mal ein Kind besuchen, für das seit kurzem eine Patenschaf­t besteht. „Ich bin aber sicher, dass noch 2018 in diesem Kinderdorf eine weitere Patenschaf­t hinzukomme­n wird“, erklärt Schuh. In Estland steht das Kinderdorf in Keila bei Tallin zum dritten Mal auf seiner Besuchslis­te, und auf Vilnius und den kleinen Nikita freut sich Schuh auch deshalb, weil er dort noch nie gewesen ist.

Weitere Kinderdorf-Besuche werden sich im Laufe des Jahres noch ergeben. Im Vorjahr waren 18 Patenschaf­ten hinzugekom­men – Schuh ist deshalb optimistis­ch, „dass wir in einem Jahr die einzigarti­ge Zahl von 435 SOS-Patenschaf­ten erreichen werden“. Was so schön daran ist: „Aus 870 Kinderauge­n müssen dann keine Tränen mehr fließen.“

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FOTO: PRIVAT Egon Schuh im SOS-Kinderdorf Puerto Limón/Costa Rica mit Shirlen (l., 14 Jahre) und Rahel (13).

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