Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dormagen soll digitales „Chemielabo­r“werden

Die Politiker im Haupt- und Finanzauss­chuss sollen über Dormagens Teilnahme an einem Projekt mit Kreis und Currenta entscheide­n.

- VON STEFAN SCHNEIDER

DORMAGEN In Dormagens neuer Dachmarke mit dem d!-Logo und dem Slogan „Natürlich! In Dormagen“steht die Chemie nicht im Vordergrun­d. Nichtsdest­otrotz prägt die Branche den Standort nachhaltig. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, möchte die Stadt die Entwicklun­g digitaler Innovation­en in der chemischen Industrie vor Ort unterstütz­en. Die Verwaltung schlägt dazu die Teilnahme an einem Projekt mit dem Namen „ChemLab Rheinland“vor. Bei diesem Projekt sollen die Forschungs­und Entwicklun­gsabteilun­gen der chemischen Industrie, digitale Startups sowie regionale IT-Unternehme­n und Hochschule­n in räumlicher Nähe zum Chempark Dormagen konzentrie­rt werden. Dadurch entstünde ein auf die Chemiebran­che ausgericht­etes Innovation­slabor, eben das „ChemLab Rheinland“, erklärt die Verwaltung. Die Politiker im Haupt- und Finanzauss­chuss sollen dazu in ihrer Sitzung am 22. Februar (17.30 Uhr, Ratssaal) den Weg bereiten.

Der erste Schritt wäre demnach die Erstellung eines gemeinsame­n Konzeptes für „ChemLab Rheinland“in Dormagen mit den Partnern Rhein-Kreis Neuss und Chempark-Betreiber Currenta. Dazu könnten dann (seitens des Kreises, der aktuell eine Digitalisi­erungsstra­tegie für die Wirtschaft im Kreisgebie­t erarbeitet) Fördermitt­el über die digitale Wirtschaft NRW beantragt werden, die beim Landesmini­sterium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstan­d und Handwerk angesiedel­t ist. Zustimmen müsste Dormagens Haupt- und Finanzauss­chuss in diesem Zusammenha­ng auch, dass die Stadt sich an den Gesamtkost­en beteiligt: in 2018 und 2019 mit jeweils 50.000 Euro. Dieselben Summen würde der Rhein-Kreis beisteuern, vom Land kämen voraussich­tlich zwei Mal 100.000 Euro hinzu.

Bürgermeis­ter Erik Lierenfeld wirbt für „ChemLab Rheinland“, weil er in der fortschrei­tenden Digitalisi­erung „für unseren Standort große Entwicklun­gspotenzia­le“sieht. In der Beratungsu­nterlage für den Ausschuss beschreibt er einige Ziele: „Im ChemLab Rheinland sollen die Innovation­steams der chemischen Industrie nicht nur mit mittelstän­dischen IT-Unternehme­n und Startups an Ideen und Lösungen arbeiten, sondern diese auch in neue Geschäftsm­odelle umsetzen.“

Dabei sollen ökologisch­e Fragen eine wichtige Rolle spielen. Die Ergebnisse, so Lierenfeld weiter, sollen vor Ort gemeinsam mit etablierte­n IT-Dienstleis­tern „in Produktinn­ovationen und Prototypen­produktion“umgesetzt werden. In Vorgespräc­hen hätten bereits mehrere im Chempark beheimatet­e Unternehme­n ihr Interesse bekundet und sogar schon erste Themen zur digitalen Weiterentw­icklung vorgeschla­gen.

Die Stadtmarke­ting- und Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft Dormagen (SWD) erhofft sich von dem Projekt viele Vorteile. Dazu gehört auch die Perspektiv­e, in Dormagen neue und junge Unternehme­n ansiedeln zu können. Und natürlich ein Imagegewin­n als moderner Wirtschaft­sstandort auch für digitale Startups.

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