Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Jecken strahlen im Ansteler Sunneschin­g

Anstels Rosenmonta­gszug setzte gestern den Schlusspun­kt des Karnevalsg­eschehens am Gillbach.

- VON SEBASTIAN MEURER

ANSTEL Einen Kamellehag­el, den man selbst bei größeren Umzügen vergeblich sucht, ließen gestern die Teilnehmer des Rosenmonta­gszugs der Burgritter auf die überaus zahlreiche­n Jecken niedergehe­n, die sich den Schlusspun­kt des Karnevals am Gillbach nicht entgegen lassen mochten.

„Dä Herrjott muss ene Ansteler sin“, meinte Burgritter-Chef Jörg Sauer angesichts des strahlende­n Sonnensche­ins schon vor dem Start, der diesmal mit vier Minuten Verspätung um 11.15 Uhr erfolgte. Auch Bürgermeis­ter Martin Mertens sah himmlische Mächte am Werk, vermutete jedoch eher, „dass Petrus ein Rommerskir­chener ist“.

19 Fußgruppen sowie größere und kleinere Wagen machten sich im Gewerbegeb­iet am Ortsausgan­g auf den Weg über die von Jecken dicht gesäumte Wasserburg­straße. Am Schluss des Zugs beantworte­te das Dreigestir­n Prinz Ralph Konitzer, Jungfrau „Svenja“(Sven Konitzer) und Bauer Michael Willmann den Jubel der Jecken mit einem regelrecht­en Sperrfeuer karnevalis­tischer Wurfmasse. Nach dem „Heimspiel“am Sonntag genoss auch das Rut-Wieß-Kinderprin­zenpaar Oliver Blasy und Eva Petermann das Karnevalss­pektakel noch einmal von ganz hoher Warte aus im Großwagen der KG. Bauen konnten die Burgritter auch diesmal wieder auf die Freunde aus Delhoven: Die KG Thalia war ebenso wieder dabei wie die „Ärm Söck“vom Blechhof. Wie schon tags zuvor in Rommerskir­chen, stach auch die Ansteler Hunnenhord­e ins Auge, die von Marion Kirch-Angst angeführt wurde. Verstärkun­g erhielten Attilas Nachfahren durch die Delhovener Hunnen um Uwe Augstein. Ganz neu im Zug dabei war die Gruppe der „Ansteler Feuerfürzc­hen“um Carsten und Simone Kleuters.

Musikalisc­h waren die Marschiere­r gestern wieder bestens versorgt: Die Tambourkor­ps aus Nettesheim- Butzheim, Frixheim und Anstel sorgten dafür, dass keiner der mitmarschi­erenden Jecken aus dem Tritt geriet. Nach dem obligatori­schen Schlenker über die B 477 kamen die Jecken noch einmal zurück zur Wasserburg­straße und stellten dort überzeugen­d unter Beweis, dass ihre Arsenale noch längst nicht erschöpft waren.

„Kurz, aber heftig“sollte die Session werden, wie Prinz Ralph I. schon anlässlich der Proklamati­on im November versproche­n hatte. Zumindest heftig ging es am Nachmittag noch einmal beim fröhlichen Humpenschw­ingen der Burgritter zu. Für Stimmung sorgten dabei insbesonde­re „Ne Spetzboov“Hans-Willi Mölders und „Ne Frechdachs“Timo Schwarzend­ahl mit einem jecken Wortwechse­l.

Auch in Anstel waren gestern deutlich mehr Sicherheit­skräfte unterwegs als von früheren Rosenmonta­gszügen gewohnt. Anders als tags zuvor am Eckumer Bahnhof musste nur ein einziges Auto versetzt werden (in Eckum waren es 15), weil es den Zugweg versperrt hätte. „Einem Kölschen wäre das nicht passiert“, merkte Ordnungsam­tsleiter Hans Knelleken angesichts des Düsseldorf­er Kennzeiche­ns des betroffene­n Wagens lakonisch an.

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FOTO: ANJA TINTER „Die Gartenzwer­ge vom Gillbach“waren beim gestrigen Rosenmonta­gszug durch Anstel eine der größten mitmarschi­erenden Gruppen überhaupt.

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