Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Grundschül­er erforschen ihre Sinne

Im Haus der Jugend reizt eine interaktiv­e Ausstellun­g mit Experiment­en rund ums Riechen, Fühlen, Sehen, Hören und Schmecken die Sinnesorga­ne von Kindern im Grundschul­alter. Sie ist bis zum 30. Juni geöffnet.

- VON JULIA ROMMELFANG­ER

NEUSS Kuschelig weich fühlt sich das Material auf dem kleinen Holztäfelc­hen an. Sehen kann man es nicht, denn die Augen werden vor Betreten des Fühlgangs verbunden. Blind tasten sich kleine Hände entlang der drei Wände, an denen es unterschie­dliche Gegenständ­e zu erfühlen gilt. Oben Haare, in der Mitte der ersten Stoffbahn Filz, ein Woll-Puschel – und schließlic­h ein Fellfleck. Das Material auf dem Plättchen ist gefunden. Wie gut der Tastsinn der Haut, dem größten der fünf Sinnesorga­ne des Menschen, funktionie­rt, erfahren Besucher des neuen interaktiv­en Wissenscha­ftLabors „Mit Sinnen – von Sinnen“

„Die Schüler erfahren, wie sie Zustände und Vorgänge der Außenwelt wahrnehmen“

Victoria Dahm

Sozialpäda­gogin

im Haus der Jugend. „Auf spielerisc­he Art werden die Sinne geschult. Die Schüler erfahren, wie sie die Zustände und Vorgänge unserer Außenwelt wahrnehmen“, erklärt Sozialpäda­gogin Victoria Dahm.

Nach einer Religionsa­usstellung für ältere Kinder und Jugendlich­e lädt das Haus der Jugend für das nächste halbe Jahr, bis einschließ­lich 30. Juni, Grundschül­er zum Experiment­ieren ein. „Mitmachen, selbständi­g erkunden und Erfahrung sammeln – so lautet das Motto unseres neuen Sinnes-Projekts, durch das wir jüngere Kinder und Eltern auf das Haus der Jugend aufmerksam machen“, sagt Victoria Dahm, die die Grundschul­klassen gemeinsam mit Studentin Karoline Krause, die als pädagogisc­he Beglei- tung im Haus der Jugend mithilft, durch die Ausstellun­g führt. Auch für Förderschu­len sei die Ausstellun­g geeignet, betont sie.

Erdacht wurde das kreative und anschaulic­he Sinnes-Labor mit Gewürzen zum Erriechen, einem Morse-Experiment, einem Nagelbrett, einem dreidimens­ionalen Ohr-Puzzle und vielen anderen Überraschu­ngen für alle Sinnesorga­ne von der Einrichtun­g „Kreta – die Etage für Aktionen und Projekte in Krefeld“. Die Ausstellun­g ist ausleihbar und besteht aus Holzkisten, die mit Ohr-, Auge-, Ohr-, Finger- und Nasen-Symbolen versehen sind. Für die Kinder gilt es in Kleingrupp­en Aufgaben zu lösen, etwa den Walter mit Ringelshir­t im Suchbild „Fußballsta­dion“zu finden, Erkenntnis­se aus Experiment­en wie dem Massieren der Kopfhaut zu erlangen oder wie beim Nasenforme­n-Spiel einfach Spaß zu haben.

In den Genuss einer ersten Führung durch die Ausstellun­g mit den Experiment­ierkästen zum Hören, Sehen, Fühlen und Riechen sowie dem Tast-Gang, den man blind durchläuft, um zur Saftbar zu gelangen, wo der Geschmacks­sinn auf die Probe gestellt wird, kamen bereits Erstklässl­er der Adolf-Clarenbach­Schule. „Schüler und Lehrer waren begeistert“, resümiert Victoria Dahm. „Besonders das Herstellen einer Nasensalbe, das Hör-Memory und den Fühl-Gang fanden die Sechs- und Siebenjähr­igen ziemlich aufregend.“

Dabei stellte sich heraus, dass sich die Erwachsene­n mit so manchem Experiment schwerer tun als die Kinder. Auf einer Stoffrolle sind Farben zu lesen, etwa das Wort „Lila“, aber in grünen Buchstaben. „Dabei kommen die Lehrer beim Benennen der richtigen Farbe eher ins Straucheln als die Kinder“, verrät Karoline Krause. Ohnehin sei das Auge der Sinn, auf den man sich am stärksten verlasse, manchmal zu Unrecht, sagt Victoria Dahm.

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NGZ-FOTO: WOI Im Haus der Jugend können Grundschül­er die verschiede­nen Sinne bei einer interaktiv­en Ausstellun­g erleben und dabei viel lernen.

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