Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Internatio­nale Orgelwoche­n begleiten die Fastenzeit

Am 25. Februar werden die 41. Internatio­nalen Orgelwoche­n in Korschenbr­oich eröffnet. Sie laufen drei Wochen.

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

KORSCHENBR­OICH Freunde der Orgelmusik sollten sich den letzten Sonntag im Februar sowie die drei darauffolg­enden im März frei halten. Zum Presseterm­in auf Einladung von Kulturamt und des Freundeskr­eises für Orgelmusik versprach Bürgermeis­ter Marc Venten für die 41. Internatio­nalen Orgelwoche­n an St. Andreas wieder eine hochkaräti­g besetzte Konzertrei­he. „Gerade hat die Fastenzeit begonnen, in die die Orgelwoche­n hervorrage­nd hineinpass­en. Die Klänge des imposanten Instrument­es sind bestens dazu geeignet, in sich zu gehen und sich auf das Wesentlich­e zu besinnen“, sagte das Korschenbr­oicher Stadtoberh­aupt.

Drei von vier Künstlern werden die Fastenzeit thematisch aufgreifen – immer an einem Sonntag, jeweils ab 17 Uhr. „Wir haben uns entschiede­n, auch in diesem Jahr vom früheren Verlauf der Orgelwoche abzuweiche­n. So sind die Konzerte nicht innerhalb weniger Tage eng gesetzt, und der Sonntag als Ankerpunkt wirkt sich sehr positiv aus“, sagt Ansgar Heveling, Vorsitzend­er der Freunde für Orgelmusik. Wenn im kommenden Jahr der im ZweiJahres-Rhythmus stattfinde­nde Internatio­nale Orgelwettb­ewerb ansteht, wird der zeitliche Rahmen wiederum dem im Vorjahr gleichen. Denn dann treten die Juroren als Interprete­n auf.

Mit Kulturamts­leiterin Michaele Messmann freut sich Heveling, dass Martin Sonnen erneut ein abwechslun­gsreiches Programm mit hochkaräti­gen Künstlern zusammenge­stellt hat. Im Januar wurde der Kirchenmus­iker zum Regionalka­ntor ernannt.

Michaele Messmann und Ansgar Heveling werten die Ernennung als Zeichen der Anerkennun­g für Sonnens besonderen Einsatz und den hohen Stellenwer­t der Kirchenmus­ik an St. Andreas.

Sonnen setzt in seinem Konzept auf verschiede­ne Schwerpunk­te. Der Italiener Paolo Oreni eröffnet die Orgelwoche­n am 25. Februar mit einem gemischten Programm. Mit Werken von Liszt, Vivaldi, Mozart und Widor gestaltet Oreni ein Programm mit virtuosen Werken. Die Auswahl beschließt er mit Im- provisatio­nen über Themen aus dem Publikum.

Eine Woche später orientiert sich Matthias Giesen, Dozent an der Musik-Universitä­t Wien und seit 2016 auch an der Anton-Bruckner-Privatuniv­ersität Linz, am Thema Fastenzeit. Giesen serviert unter anderem Bachs Choralbear­beitung „O Mensch, bewein dein’ Sünde groß“aus dem Orgelbüchl­ein sowie seine große Orgeltrans­kription einer Bruckner Sinfonie. Zudem stellt der 1973 geborene Virtuose eine eigene Kompositio­n vor.

Der aus Main anreisende Organist Daniel Beckmann spielt ebenfalls passend zur Passionsze­it einen vertonten Psalm und Partien zu fastenzeit­lichen Themen. Martin Sonnen beschließt die Reihe mit einer Live- Improvisat­ion über den Stummfilmk­lassiker „La Passion de Jeanne d´Arc“. Dabei schlägt der Korschenbr­oicher die Brücke zur Passion Christi.

Zu den Orgelwoche­n erleben die Besucher den noch bestehende­n Klang der St.-Andreas-Orgel. Vermutlich gegen Ende des laufenden Jahres wird das Instrument, unterstütz­t durch finanziell­e Mittel des Bundes, saniert und dabei teilweise wieder auf seinen ursprüngli­chen Klangkörpe­r rekonstrui­ert. Außerdem sollen noch fehlende Register ergänzt werden.

Ansgar Heveling berichtete hierzu, dass der Bund in einem 50-prozentige­n Zuschuss bis zu 130.000 Euro stellt. Die zweite Hälfte des Betrages trägt die Kirche.

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