Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Überfall auf Bastellade­n: Polizei fasst Verdächtig­en

Ein 17-Jähriger soll den Raubüberfa­ll auf das „Zauberkörb­chen“begangen haben – zusammen mit drei anderen wohl auch Einbrüche.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Die Polizei ist überzeugt, dass sie eine Reihe von Einbrüchen und wahrschein­lich auch von Raubüberfä­llen klären kann. Sie schreibt drei 19-Jährigen sowie einem erst 17 Jahre alten Jugendlich­en diverse Taten zu, darunter den Raubüberfa­ll auf den Bastellade­n „Zauberkörb­chen“an der Straße Unter den Hecken vom 14. Dezember. Auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft wurden ein 19-Jähriger und der 17-Jährige zwischenze­itlich einem Richter vorgeführt, der Haftbefehl­e erließ und das Duo in Untersuchu­ngshaft schickte. Die Ermittlung­en sind damit noch nicht zu Ende, denn die Kriminalpo­lizei geht der Frage nach, ob diese beiden Männer noch für weitere, ähnliche Taten in Betracht kommen.

Vor allem der Überfall auf das „Zauberkörb­chen“hatte bei den Dormagener­n für Aufsehen gesorgt, denn dieser Bastellade­n ist binnen kurzer Zeit gleich zwei Mal von einem Räuber aufgesucht worden. Zunächst am 15. November und dann einen Monat später am 14. Dezember. Eine Angestellt­e versichert­e gegenüber unserer Redaktion, dass es beim zweiten Überfall der gleiche Täter gewesen sei. „Es ist alles genauso abgelaufen wie beim ersten Mal“, erzählte sie. Angst habe sie keine gespürt. Obwohl der Unbekannte mit einer Pistole das Personal bedrohte. „Er sagte: ,Ich schieße, ich schieße. Das ist ein Überfall.’“Er nahm damals im Dezember nicht nur Scheine, sondern auch Münzgeld. Bei seiner Flucht hinterließ er Dreckspure­n im Geschäft. Die Polizei hat den 17-Jährigen als mutmaßlich­en Täter für diesen zweiten Überfall im Visier. „Es gibt Anhaltspun­kte, die diesen Verdacht begründen“, sagt Polizeispr­echerin Daniela Dässel. Das ist für den ersten Überfall (noch) nicht der Fall. Ob er auch dafür in Frage kommt, ist Gegenstand der weiteren Ermittlung­en.

Zwischen dem 17-Jährigen und den drei Älteren, alle aus Dormagen, gibt es eine eindeutige Verbindung, hat die Polizei festgestel­lt. Denn während der Ermittlung­en des zuständige­n Kriminalko­mmissariat­s geriet der Jugendlich­e ebenfalls ins Visier. Ihm legen die Ermittler zur Last, an einem Einbruch in eine Gastwirtsc­haft an der Rheinstraß­e in Zons Mitte November beteiligt gewesen zu sein.

Die Ermittlung­en zur womögliche­n Aufklärung einer Einbruchsu­nd Raubserie nahmen am 10. Januar ihren Anfang. Die drei 19-Jährigen sind damals bei einem Einbruch in ein Einfamilie­nhaus an der Hardenberg­straße im Dormagener Innenstadt­bereich auf frischer Tat ertappt worden. Ein Anwohner hatte verdächtig­e Geräusche gehört und sofort die Polizei alarmiert. Die Beamten umstellten das Haus, wobei sie bereits frische Hebelspure­n an einem Fenster feststellt­en. Sie entdeckten das Trio, das sich vergeblich im Haus versteckte. Die Männer hatten Aufbruchsw­erkzeug, Taschenlam­pen und Schmuck dabei.

Bei den weiteren Ermittlung­en stellte sich heraus, dass einer aus dem Trio an dem Einbruch in ein Wohnhaus an der Straße „Am Krahnenort“in Rheinfeld Anfang Januar beteiligt gewesen sein könnte.

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